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Lot 211 Dα

August Macke - Lesende Frau

Auktion 1043 - Übersicht Köln
28.11.2014, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 22.000 € - 25.000 €
Ergebnis: 52.080 € (inkl. Aufgeld)

August Macke

Lesende Frau
1914

Kohlezeichnung auf Zeichenpapier, rückseitig an den Ecken auf Unterlagekarton montiert 17,4 x 10,7 cm (Unterlagekarton 25 x 14/14,5 cm) Auf dem Unterlagekarton vorder- und rückseitig jeweils mit dem Nachlass-Stempel, vorderseitig mit der Nachlassnummer "KZ 8/19" versehen sowie bezeichnet, datiert und betitelt "August Macke 1914 Lesende Frau". - In guter Erhaltung.

Die kleine Zeichnung zeigt Elisabeth Macke, die Frau des Künstlers, wie unschwer am vollen Haar, dem herzförmigen Gesichtsschnitt und den markanten Augenbrauen zu erkennen ist. Beinahe formatfüllend ist ihr Bildnis im Brustformat auf das Blatt gesetzt, das Antlitz lesend gesenkt.
Überblickt man das Oeuvre August Mackes, bildet das familiäre Umfeld einen der großen Themenkreise, in dem Elisabeth favorisiertes Modell ist. Gezeigt bei Haus- und Nadelarbeiten, ist die Lektüre wohl aber ihre liebste Tätigkeit. Allein oder in Gesellschaft ihrer Mutter oder ihres Kindes, sind diese Bildnisse intimes Bekenntnis häuslichen Glücks. Die angebotene Zeichnung ist aber auch Zeugnis von Mackes Bekanntschaft mit den Werken der Kubisten. Nach der Hängung der Kölner Sonderbundausstellung 1912 schreibt er enthusiastisch an Franz Marc: "Picasso! Picasso! Picasso!" (25.5.1912, s. Wolfgang Macke (Hg.), Briefwechsel August Macke - Franz Marc, Köln 1964, S. 123). Der physiognomische Aufbau der Figur ist nicht mehr in geschlossenen Oberflächen charakterisiert, sondern Licht und Schatten sind in gebrochenen Teilflächen gegeben - ohne die Porträtähnlichkeit außer Acht zu lassen.

Werkverzeichnis

Heiderich 2628

Provenienz

1951 erworben bei Galerie Rudolf Probst, Mannheim; seitdem Privatsammlung Süddeutschland

Ausstellung

Berlin 1934 (Galerie von der Heyde), August Macke. Zur 20. Wiederkehr seines Todestages, Kat. Nr. 50