Der Erste Weltkrieg beendete vorzeitig die große Karriere von August Macke, aber das ihm gegebene Jahrzehnt hatte er genutzt, um einer der bedeutendsten Meister des deutschen Expressionismuszu werden. Seine Witwe Elisabeth Erdmann-Macke bewahrte das Werk ihres Mannes durch zwei Kriege hindurch vor der Zerstörung und sicherte der Nachwelt so ein wertvolles künstlerisches Vermächtnis.
(...) WeiterlesenAugust Macke - Kunststudium gegen den Willen des Vaters
August Macke wurde am 3. Januar 1887 in Meschede geboren. Nach seinen zwei älteren Schwestern war er das dritte Kind des Ingenieurs und Bauunternehmers August Friedrich Macke und dessen Frau Maria Florentine. Sein Vater zeigte ein vages Interesse an Kunst, sammelte alte Stiche und zeichnete selbst. Bereits während seiner Schulzeit in Köln und Bonn zeigte August Macke seine Begeisterung für die Kunst und fiel durch besondere Leistungen im Malen und Zeichnen auf. Nachdem er im Jahr 1903 seine spätere Frau und große Muse Elisabeth Gerhardt kennengelernt hatte, entschied er sich gegen den Willen seines Vaters für ein Kunststudium an der Königlichen Kunstakademie in Düsseldorf. Dort wurde er allerdings nicht so recht glücklich, vielmehr störte er sich an dem starren Lehrplan und dem uninspirierten Abzeichnen von Gipsabgüssen. Mehr Erfolg war seinem Wechsel an die Düsseldorfer Kunstgewerbeschule beschieden, wo er vielfältige Anregungen empfing. Sein guter Freund Wilhelm Schmidtbonn vermittelte ihm Aufträge des Düsseldorfer Schauspielhauses für Bühnendekorationen und Kostümentwürfe, die August Macke mit großer Begeisterung erfüllte.
Unterricht bei Lovis Corinth, Freundschaft mit Franz Marc
Als wegweisend sollte sich aber eine Reise nach Paris erweisen, die ihn im Jahr 1907 in Kontakt mit dem Impressionismus brachte: Spontan beschloss Macke, sich auch in dieser Richtung fortzubilden und wandte sich an einen der größten Meister des Impressionismus in Deutschland, Lovis Corinth, der in Berlin an einer privaten Kunstschule unterrichtete. Weitere Reisen nach Italien und Paris schlossen sich an; für den Onkel seiner späteren Frau, den Mäzen und Kunstsammler Bernhard Koehler, war Macke als Berater tätig. Nach seiner Hochzeit im Jahr 1909 lernte August Macke den sieben Jahre älteren Expressionisten Franz Marc kennen. Es entspann sich eine fruchtbare Freundschaft, die schließlich zu Mackes Mitarbeit am Blauen Reiter führte, den Marc gemeinsam mit Wassily Kandinsky begründet hatte. Sein Verhältnis zu Kandinsky gestaltete sich indes schwierig, und Macke distanzierte sich bald wieder von der Künstlervereinigung, deren Ansprüche im zu vergeistigt schienen.
August Mackes Lieblingsmotiv war der Mensch
Auch wenn August Macke sich in seinen Landschaftsbildern stark vom Stil seines Freundes Franz Marc inspirieren ließ, blieb sein Lieblingsmotiv doch der Mensch. Insbesondere seine Frau Elisabeth malte der Künstler bevorzugt, über zweihundertmal porträtierte er sie. Immer wieder fallen die Bilder Mackes durch besondere Farb- und Lichtstimmungen auf. Wichtige Inspiration fand er auf einer Tunesienreise, die ihm die ganz eigene Farb- und Lichtwelt des Orients nahebrachte. Allein auf dieser Reise schuf der höchst produktive Künstler 38 exzellente Aquarelle sowie über hundert Zeichnungen. Für seine lebendigen Darstellungen verließ sich August Macke vor allem auf seine scharfe Beobachtungsgabe, mit der er sein stets präsentes Skizzenbuch füllte. Die natürlichen Bewegungsabläufe von Tier und Mensch lehre kein Professor, schrieb er schon früh an seine Eltern.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs brachte für den Künstler die Einberufung und das Ende seiner Schaffenszeit: August Macke fiel am 26. September 1914 in der Champagne, er wurde nur 27 Jahre alt.
August Macke - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: