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Lot 332 Dα

Goldemailtabatière

Auktion 1056 - Übersicht Köln
12.11.2015, 17:00 - Schmuck und Dosen
Schätzpreis: 5.000 € - 6.000 €
Ergebnis: 12.400 € (inkl. Aufgeld)

Goldemailtabatière

18 kt. Abgerundete Rechteckform mit gebogten Deckelrändern. Die Deckel- und Wandungsseiten reich "en plein" dekoriert mit feinen polychromen Hafenansichten in der Art von Jean Louis Richter, der Boden mit einem farbigen Trophäen-Stilleben, allseitig überzogen mit opalinfarbenem Email über radialem Guilloché. Umlaufend gerahmt von farbigen Blütenbordüren in émail champlevé. Punzen: BZ London für 1808, MZ von Henry Crosswell I, 1796 - 1805. (seit 1805 Weiterführung der Werkstatt durch seine Witwe Mary-Ann, siehe Grimwade, 2011). Email der linken Schmalseite mit Beschädigung, eine Niete verloren. H 2,2 x 9 x 6 cm. Gewicht 244,8 g.
Wohl Genf, ca. 1830/35. Die Dose mit Londoner Marken von 1808.

Diese Dose ist ein Kuriosum, denn sie trägt Londoner Marken, ist aber formal und stilistisch eindeutig eine Genfer Arbeit. Typisch sind die gelappten Deckelränder sowie die hohe Qualität des reichen Emaildekors. Das Metropolitan Museum in New York besitzt ein ganz ähnliches Exemplar dessen Bemalung die Signatur des Genfer Emailleurs Jean Louis Richter (Genf 1766 - 1841) trägt. Diese Dose ist ungemarkt, sie ist lediglich am inneren Deckelrand mit "England" gestempelt. Emaildosen waren als Souvenirs ein großer Handelsfaktor der Schweizer Galanterieindustrie und diese besonders üppig und farbenfroh dekorierten Exemplare waren für den orientalischen Markt bestimmt.

Literaturhinweise

Vgl. Snowman, 18th century goldboxes, 1990, Plate 744-46. Hier das Exemplar im Metropolitan Museum abgebildet. Zu den Londoner Marken vgl. auch Corbeiller, Alte Tabakdosen, London 1966, S. 63 f. Sie führt aus, dass viele der für den Export vorgesehene Genfer Dosen als aus England stammend markiert wurden, da die Meinung verbreitet war, dass englische Arbeiten besser seien.