Andy Warhol - Superman - image-1

Lot 650 D

Andy Warhol - Superman

Auktion 1071 - Übersicht Köln
04.06.2016, 11:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 150.000 € - 160.000 €
Ergebnis: 186.000 € (inkl. Aufgeld)

Andy Warhol

Superman
1981

Farbserigraphie mit Diamantstaub auf Lenox Museum Board. 96,5 x 96,5 cm. Unter Glas gerahmt. Signiert und nummeriert. Exemplar 168/200. Blatt 3 der Folge: Myths. Edition Ronald Feldman Fine Arts, New York. - Rückseitig auf Karton aufgezogen.

Andy Warhols Myths-Serie vereint unterschiedliche Figuren der Popkultur, die durch ihre mediale Inszenierung zu Ikonen der amerikanischen Kulturgeschichte geworden sind. Neben „Superman“ umfasst die Werkreihe, die ab den 1970er Jahren als Auftragsarbeit für Ronald Feldman entstand, neun weitere Motive. Mit der Auswahl kreierte Warhol seinen ganz persönlichen amerikanischen Mythos, der Superman, Dracula, Howdy Doody, Mammy, Mickey Mouse, Santa Claus, Uncle Sam, die Hexe aus dem Zauberer von Oz, Greta Garbo und Andy Warhol als The Shadow, miteinander verbindet.
„Mit der „Myths“-Reihe ließ Warhol 1981 die Thematik, die ihn bereits in den 1960er Jahren beschäftigt hatte, nämlich das Auswählen von exemplarischen Bilder aus den Massenmedien als Manifestation der amerikanischen kulturellen Werte, und den Transfer dieser Bilder in den Kunstkontext, wieder aufleben. Die „Myths“ gesellten sich zu den Warhol-Familienmitgliedern wie Brillo, Campbell oder Marilyn Monroe. Die Beschäftigung Warhols mit den amerikanischen Mythen fällt in eine Zeit, in der das kommerzielle Fernsehen zu Amerikas populärster Kunstform aufsteigt, der Werbespot zugleich Unterbrechung und Unterhaltung ist und das Phänomen geboren wird, das man heute ‚popular culture' nennt.“ (Werner Lippert, Andy Warhol und die amerikanischen Mythen, in: Ausst.Kat. Warhol Myths, NRW-Forum für Kultur und Wirtschaft, Düsseldorf 2007, S.13).
Den uramerikanischen Helden Superman zeigt Warhol in seiner ikonischen Pose: im Flug, die Faust heroisch gen Himmel gestreckt. Der Künstler bearbeitet diese Darstellung, indem er die Figur neben ihren Umrissen ein zweites Mal darstellt und somit eine Art Doppelportrait kreiert. Mit der formalen Gestaltung verstärkt sich ihre kraftvolle Wirkung und die Symbolfigur erhält den charakteristischen Warhol-Charme.

Werkverzeichnis

Feldman/Schellmann/Defendi II.260

Provenienz

Galerie Hermann Wünsche, Bonn; Privatsammlung, Rheinland