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Lot 926 Dα

Amsterdamer Scherzpokal

Auktion 1075 - Übersicht Köln
18.11.2016, 17:00 - Ausgewählte Werke
Schätzpreis: 12.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 14.880 € (inkl. Aufgeld)

Amsterdamer Scherzpokal

Silber, getrieben, gegossen und ziseliert; vergoldet. Sechspassiger, aufgewölbter Fuß; der Balusterschaft mit phantasievoll gestalteten Volutenspangen und birnförmigen Pendilien. Die wenig vertiefte, sechspassige Kuppa mit getriebenem und fein ziseliertem vegetabilen Dekor. Auf dem Grund eine plastisch gearbeitete Schnecke, die beim Leeren des Pokals sichtbar wird. Die Vergoldung erneuert; ein Schneckenfühler verloren. Marken: BZ Amsterdam mit Jahresbuchstabe T für 1629, MZ Gerrit Valck (1613 - 63, Citroen S. 134), niederländische Repunzierungen. H 14,3; Durchmesser 18 cm, Gewicht 297 g.
Amsterdam, Gerrit Valck, 1629.

Scherzgefäße wie dieses erfreuten sich an den Tafeln des 16. und 17. Jahrhunderts außerordentlicher Beliebtheit. Dem Trinkenden wurde beispielsweise durch versteckte Tücken im Aufbau eines Pokals das Leeren des Gefäßes erschwert - oder er wurde wie hier durch eine verborgene 'Überraschung' am Grund eines Bechers erschreckt.

Provenienz

Versteigert Christie's Amsterdam, 10. Mai 2005, Lot 245. Aus belgischem Privatbesitz.

Literaturhinweise

Vgl. einen "Hansel im Keller", niederländisch um 1640, abgebildet bei Gans/De Wit-Klinkhamer, Dutch Silver, London 1961, Nr. 29. Zu Scherzgefäßen und Trinkregeln der frühen Neuzeit vgl. auch Scherner, Scherzgefäße, in Pöpper (Hg.), Dinge Im Kontext: Artefakt, Handhabung und Handlungsästhetik zwischen Mittelalter und Gegenwart, Berlin/Boston 2015, S. 145 ff.