Ewald Mataré
Tänzelndes Pferd / "Chinesisches Pferd"
1943
Bronzeplastik, auf eine ovale flache Plinthe montiert Höhe 20,5 cm Unter dem Bauch mit der Stempelmarke 'MATARÉ' signiert. Einer von 14 bekannten Güssen. - Mit sehr schöner rehbrauner, ins Rötliche spielender Patina.
Das „Tänzelnde Pferd“ zählt zu den bekanntesten Pferdeplastiken Ewald Matarés. Es zeichnet sich nicht nur durch Allansichtigkeit, sondern auf Grund der bewegten schlanken Glieder und der dominanten S-förmigen Schwingung des Körpers durch besondere Anmut, Grazilität und Leichtigkeit und seinen taktilen Reiz aus. Wie üblich hat Mataré kein bestimmtes Pferd vor Augen gehabt, sondern die Plastik repräsentiert auf zeichenhafte Weise das Generelle, Wesenhafte des Pferdes.
Durch die Reduktion auf das Allgemeingültige gewinnen die Tierplastiken eine Bedeutung auf geistiger Ebene, also über das rein Abbildende hinaus. Sie fungieren als höheres Sinnbild für die Spezies Pferd. Mataré hat die zum Ornament fokussierte und reduziert elegante Darstellung einer naturalistischen vorgezogen. So weist auch die weitere Bezeichnung „Chinesisches Pferd" auf seine asiatische Anmutung hin. Die ornamentale Form verdeutlicht den emblematischen Charakter der Tierplastik.
Werkverzeichnis
Schilling 241 a
Provenienz
Rheinische Privatsammlung
Literaturhinweise
Hanns Theodor Flemming, Ewald Mataré, München 1955, S. 27, Taf. 23 mit ganzseitiger Abb. (Holz); Ausst. Kat. Mataré und seine Schüler. Beuys, Haese, Heerich, Meistermann, Hannover/Nijmegen/Krefeld, Nr. 29, Abb. S.46; Klaus Honnef/Hans M. Schmidt (Hg.), Ausst. Kat. Aus den Trümmern, Neubeginn und Kontinuität. Kunst und Kultur im Rheinland und Westfalen 1945 -1952, Bonn/Düsseldorf/Bochum (Rheinisches Landesmuseum/Kunstmuseum/Museum Bochum), Köln 1985, Nr. P 35
Ausstellung
u.a.: Trier 1966 (Städt. Museum), Mataré, Kat. Nr. 13; Düsseldorf 1967 (Städt. Kunsthalle), Ewald Mataré. Plastiken, Kunsthandwerk, Handzeichnungen [...], Kat. Nr. 46; Sittard 1969 (Kritzraedthuis), Ewald Mataré, Kat. Nr. 21; Aachen 1973 (Suermondt-Museum), Ewald Mataré, o. Nr.; Kaiserslautern/Heilbronn 1981 (Pfalzgalerie/Städt. Museen), Ewald Mataré, Nr. 31 (Holz); Kleve 2010 (Kurhaus Kleve), Ewald Mataré. Plastik, Eine rheinische Privatsammlung, Kat. Nr. 23 mit ganzseitiger Farbabb.