Franz Wilhelm Seiwert
Weibliche Halbfigur im Gewand
1916/1917
Tonplastik, roter Scherben, gebrannt. Rotbraun glasiert Höhe 16,5 cm Unten am rechten Rand, die Buchstaben senkrecht übereinandergesetzt, monogrammiert 'FWS'. - Die Glasur teilweise mit dunkleren Einsprengseln. - Stellenweise mit alten, nicht auffälligen, kleineren Abplatzungen.
Mit der vorliegenden kleinen Plastik stellte sich Seiwert im Kriegswinter 1916/1917 dem Ehepaar Carl Oskar und Käthe Jatho vor, als er Gast bei den halböffentlichen Vorträgen über moderne Kunst war. Jatho erinnerte sich: "Er führte sich mit einer Frage ein: ob er das Vortragshonorar (es war winzig) in Form eines kleinen Gegenstandes erlegen dürfe? denn er habe es nicht in bar. Und aus einem Zeitungspapier wickelte er eine kleine Tonplastik und stellte sie vor uns auf den Tisch. Es war die geneigte Halbfigur einer Frau, wenn man will eine Devotionalie - aber gehalten in der Bewegung, ganz ohne die falsche Gestik, die diese liturgische Industrie so gefährlich macht. Ich gestehe: wir fühlten uns in den ersten Minuten befreundet." (Carl Oskar Jatho, op. cit., Recklinghausen 1964, S. 6).
Werkverzeichnis
Bohnen 343 (dieses Exemplar)
Provenienz
Privatbesitz Köln
Literaturhinweise
C.O. Jatho, Franz W. Seiwert, Recklinghausen 1964, S. 6 ; Wulf Herzogenrath (Hg.), Vom Dadamax zum Grüngürtel, Ausst. Kat. Kölnischer Kunstverein 1975, S. 94 mit Abb. oben rechts; Uli Bohnen, Franz W. Seiwert 1894-1933, Leben und Werk, Ausst. Kat. Kölnischer Kunstverein 1978, S. 11
Ausstellung
Köln 1975 (Kölnischer Kunstverein), Vom Dadamax zum Grüngürtel; Köln/ Münster/ Berlin/ Ludwigshafen 1978 (Kölnischer Kunstvereien/ Westfälischer Kunstverein/ Kunstamt Kreuzberg Berlin/ Städtische Kunstsammlung Ludwigshafen), Franz W. Seiwert, Kat. Nr. 343 (dieses Exemplar), mit Abb.