Josef Albers - Homage to the Square - image-1

Lot 505 D

Josef Albers - Homage to the Square

Auktion 1091 - Übersicht Köln
01.06.2017, 14:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 250.000 € - 350.000 €
Ergebnis: 616.000 € (inkl. Aufgeld)

Josef Albers

Homage to the Square
1961

Öl auf Aluminium. 50,5 x 50,5 cm. Gerahmt. Monogrammiert und datiert 'A 61'. Rückseitig auf dem Aluminium signiert und datiert 'Albers 1961' sowie mit mehrzeiligen Angaben zum Werk. - Mit leichten Altersspuren.

Das Werk von 1961 zählt zu der bedeutenden Serie der Homage to the Square-Bilder und stammt ursprünglich aus der Sammlung des Schweizer Schriftstellers und Begründers der Konkreten Poesie Eugen Gomringer.
Die streng geometrische Anordnung bildet die Grundlage von Albers ikonischen Bildern, mit denen er die Wirkung der Farbe studiert. In dem vorliegenden Exponat der vier ineinander geschachtelten Quadrate, reicht das leuchtende Farbspektrum von Gelb über Ocker bis Orange.
„Die Homages lassen sich keiner Schule zuordnen, sondern sie sind ein individueller und ungewöhnlicher Ausdruck eines menschlichen Grundbedürfnisses. Gombrich sieht in ihnen eine ‚einmalige Manifestation eines jahrhundertealten Grundmotivs künstlerischen Schaffens, nämlich der Suche nach der Ökonomie der Mittel'. Seiner Ansicht nach gerieten einige der Albersschen Zielvorstellungen erst Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ins Blickfeld, als die Beuroner Kunstschule begann, Wert auf Monumentalität und Proportionen zu legen und als Hodler sich erstmals für Parallelität und formale Organisation interessierte. Aber trotz alldem vertritt er die These, dass die treibende Kraft hinter den Homages to the Square und Albers' übrigen Bilderfolgen zeitlos und universal sei. Für ihn entspringen diese Werke‚ dem Wunsch, sich Beschränkungen aufzuerlegen und sie dann zu überwinden. Man muss sich konzentrieren, um herauszufinden, wie viel man mit einem oder auch mit mehreren Elementen erreichen kann'. Diese Tradition gibt es sowohl in der Musik als auch in der bildenden Kunst, und es bestehen ‚auch Parallelen zur Dichtkunst'. Gombrich vergleicht Albers mit einem Mongolenkaiser, der sich sein Leben lang damit beschäftigte, die Anordnung zweier Linien zu variieren. Beiden war es ein Anliegen ‚herauszufinden, wie viel man mit einfachsten Mitteln erreichen kann; sie fertigten Variationen aller Art an, um deren Unerschöpflichkeit unter Beweis zu stellen'.“ (Nicholas Fox Weber, Der Künstler als Alchimist, in: Josef Albers, Retrospektive, Ausst.Kat. Solomon R. Guggenheim Museum, New York u.a., Köln 1988, S. 44).

Zertifikat

Die vorliegende Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Josef Albers Werkverzeichnis der Anni and Josef Albers Foundation, Bethany, Connecticut, aufgenommen.

Provenienz

Sammlung Eugen Gomringer, Schweiz; Privatsammlung, Süddeutschland