Lot 517 D

Im Schaffen des belgischen Künstlers Walter Leblanc gelten die Torsionen als Leitmotiv. In dieser Werkreihe wird die Leinwand mit senkrecht verlaufenden Bändern überspannt, die mit ihren parallelen Drehungen ein harmonisches Muster bilden. Zudem entsteht durch die Windung einzelner Streifen - hier in Polyvinyl - eine dreidimensionale Struktur, die eine „virtuelle Bewegung“ suggeriert.
„Die Werke Leblancs sind programmierte Kompositionen, die auf einer funktionellen Struktur aufbauen, sie entwickeln sich in aufeinanderfolgenden Serien, von Kompositionen zu Variationen. Folglich kann man sagen, dass seine Kunst seriell und fortschrittlich ist, sie entwickelt sich in der Sukzession. Sie basiert auf der Aktion, der Reaktion, der Interaktion seiner Elemente, in den modulierten Zonen wird eine virtuelle Bewegung freigesetzt. Durch seinen Dynamismus gehört das Werk Leblancs in die große Linie der kinetisch-visuellen, konstruktivistischen Kunst. Es ist der Kategorie der virtuellen Bewegung zuzuordnen, so wie Frank Popper sie im Gegensatz zur realen Bewegung definiert hat: ‚Diese Werke, die noch durch eine Kleinigkeit mit der statischen Kunst verbunden sind - mit der Kunst, in der Bewegung oder Tempo nur unterscheidbar wird nach einem Prozess intensiver Perzeption und Kontemplation'“. (Phil Mertens, Einheit zwischen dem Ich, dem Raum, der Zeit und der Materie, in: Nicole Leblanc und Danielle Everarts de Velp-Seynaeve (Hg.), Walter Leblanc, Catalogue Raisonné, Brügge 1997, S.121).