Max Kaus
Regenwolken
1923
Öl auf Leinwand 71 x 100,5 cm Gerahmt. Unten links gelblich signiert 'MKaus' [M und K ligiert] sowie rückseitig auf dem Keilrahmen in der gleichen Farbe zusätzlich groß signiert und datiert 'MKaus 23' und seitlich grün betitelt 'Regenwolken'. - In guter Erhaltung; stellenweise im pastosen Farbstrich mit feinem Craquelé.
Die frühen zwanziger Jahre im Werk von Max Kaus stehen stilistisch für eine neue malerische Faktur und eine freiere, gelöste Kompositionsweise. Motivisch rücken u.a. die norddeutschen Landschaften und die Ostseeküste in den Vordergrund, die er auf Reisen und Segeltouren mit seiner Gefährtin Gertrud Kant entdeckte. Die Landschaftsmalerei seines Freundes Erich Heckel, der ihn als Künstler förderte und unterstützte, mag insbesondere in diesen Jahren von Einfluß gewesen sein. Kaus entwickelte das für ihn so bedeutsame Thema der "Badenden", der Akte am Meer. In Hiddensee und auf der Insel Vilm, am Greifswalder Bodden im Süden von Rügen, entstand eine Folge wichtiger neuer Gemälde, darunter auch reine Küstenansichten. Das vorliegende weite Panorama mit den hängenden "Regenwolken" faßt in schönen linearen Schwüngen die langgestreckte Brandung der Meeresbucht, formal reduziert und zu rhythmisierter Fläche zusammengefasst. Den Stil kennzeichnet eine neue Bildstruktur mit ruhigen, großen Konturen und satten wie differenzierten Farbvolumina.
Werkverzeichnis
Schmitt-Wischmann 57
Provenienz
Sammlung Prof. Otto Weber, Berlin; ehemals Privatsammlung Schweiz
Literaturhinweise
Calus Zoege von Manteuffel, Max Kaus in: Max Kaus. Werke und Dokumente, Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, Auss. Kat. Nürnberg/Berlin/Darmstadt 1991, Nürnberg 1991, vgl. S. 50; vgl. Magdalena M. Moeller (Hg.), Schwingende Landschaft, in: Max Kaus - Erich Heckel. Eine Künstlerfreundschaft, Ausst. Kat. Brücke-Museum Berlin 2015, S. 106
Ausstellung
Düsseldorf 2006 (Remmert und Barth), Überblick 2006, Kat. Nr. 103 mit Farbabb.