Max Kaus

Max Kaus - Die italienische Renaissance und Erich Heckel als Vorbilder

Max Kaus wurde am 11. März 1891 in Berlin geboren. 1905 begann er eine Malerlehre, nach deren Abschluss im Jahr 1908 er die Kunstgewerbeschule in Berlin-Charlottenburg besuchte. Neben dem Studium verdingte er sich als Dekorationsmaler. Als regelmäßiger Gast im Berliner Karl-Friedrich-Museum kam Max Kaus mit der italienischen Renaissance-Malerei in Kontakt und entwickelte den Wunsch, selbst eine Laufbahn als Kunstmaler einzuschlagen. Bereits 1913 eröffnete er sein erstes eigenes Atelier; im Folgejahr ermöglichte ihm ein Stipendium eine Studienreise nach Paris, die durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges jedoch ein vorzeitiges Ende fand. Zurück in Berlin meldete sich Kaus als Freiwilliger zum Militärdienst und tat Dienst als Sanitäter; bei dieser Gelegenheit machte er die Bekanntschaft der Künstler Anton Kerschbaumer, Otto Herbig und Erich Heckel. Letzterer wurde künstlerisch wie menschlich ein wichtiger Bezugspunkt für Kaus, der sich nach Ende des Krieges zunächst wieder als Dekorationsmaler betätigen musste.

Anerkannter Künstler und Kunstlehrer in Berlin

Max Kaus konnte seine künstlerische Neigung schon bald mit Erfolg ausleben: 1919 eröffnete er in der Galerie Ferdinand Möller seine erste Einzelausstellung. Im Folgejahr lernte er die Maler Karl Schmidt-Rottluff und Otto Mueller kennen und wurde Mitglied der Freien Sezession, an deren Ausstellungen er regelmäßig teilnahm. Weitere Mitgliedschaften in der Berliner Sezession und in den Münchner Expressionistischen Werkstätten schlossen sich an. Dem Expressionismuskehrte Max Kaus allerdings Ende der 1920er-Jahre den Rücken. 1926 übernahm er einen Lehrauftrag an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in Berlin-Charlottenburg; dort unterrichtete er Landschaftsmalerei sowie Akt- und Tierzeichnen. Auf verschiedenen Reisen durch Deutschland und Österreich sammelte Max Kaus Anregungen für seine Landschaftsbilder, die in seinem Schaffen einen immer größeren Stellenwert einnahmen. 1937 bis 1939 arbeitete er zudem als Dozent an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst. 1928 war Kaus in den Deutschen Künstlerbund aufgenommen worden, dem er bis zu der Zwangsauflösung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1936 angehörte. Auf der letzten Jahresausstellung im Hamburger Kunstverein zeigte Kaus sein Temperabild Frau im Spiegel.

Schwere Kriegsjahre, neue Erfolge in der jungen Bundesrepublik

Max Kaus hatte wie viele seiner Kollegen unter der NS-Diktatur mit starken Repressalien zu kämpfen; seine Kunst wurde als entartet eingestuft und es war ihm kaum möglich, als Künstler zu arbeiten; seine Bilder wurden aus den öffentlichen Museen entfernt. Auch seine Lehrtätigkeit musste Kaus auf Druck der Obrigkeit aufgeben. 1943 musste der Künstler die Zerstörung seines Berliner Ateliers miterleben. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs und dem Zusammenbruch des Dritten Reichs konnte Kaus an alte Erfolge anknüpfen, beteiligte sich an der Neugründung des Deutschen Künstlerbundes und übte wieder ein Lehramt aus. Für seine Kunst erhielt Max Kaus Preise und Auszeichnungen, darunter 1927 den Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg und 1929 den Villa-Romana-Preis, außerdem 1963 als späte Ehrung den Berliner Kunstpreis.

Max Kaus starb am 5. August 1977 in seiner Geburts- und Heimatstadt Berlin.