Anton Wilhelm Tischbein
Wilhelm IX., Landgraf von Hessen-Kassel, späterer Kurfürst Wilhelm I.
Öl auf Leinwand (doubliert). 154 x 111 cm.
Dieses Kniestück zeigt den späteren Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel (1743-1821), der ab 1764 Regent der Grafschaft Hanau-Münzenberg, ab 1785 Landgraf von Hessen-Kassel und ab 1803 Kurfürst Wilhelm I. von Hessen-Kassel wurde. Der hessische Regent trägt die Uniform des ersten Bataillons des hessisch-hanauischen Infanterieregiments „Erbprinz“. Auf der Brust ist der hessische Militärorden „Pour la vertu militaire“ zu erkennen, den er 1769 von Landgraf Friedrich II. erhielt. An einem blauen Band befindet sich der dänische Elefantenorden, welcher auf seine Heirat mit Wilhelmine Karoline von Dänemark im Jahr 1764 zurückgeht.
Anton Wilhelm Tischbein wurde 1769 von Wilhelm IX. zum Hofmaler in Hanau ernannt. Ab 1772 war er Mitglied und Lehrer an der dortigen Zeichenakademie.
Der Vergleich mit dem 1770 entstandenen Halbfigurenbild des Hanauer Regenten (Historisches Museum Hanau) von der Hand des Hanauer-Tischbeins belegt sowohl die Identität des Portraitierten wie auch die Handschrift des Malers. Unser Werk dürfte wohl zeitnah zu dem Portrait des Erbprinzen als Kriegsherr (Museum Schloss Fasanerie) entstanden sein, welches anlässlich seiner Teilnahme am Bayerischen Erbfolgekrieg auf der Seiten Preußens gegen Österreich entstand.
Provenienz
Sammlung der Caroline Gräfin v. Hessenstein (1767-1847), Mätresse des porträtierten Wilhelm IX., Landgraf von Hessen-Kassel. - Sammlung ihrer Tochter Friedrike Auguste Gräfin von Hessenstein (1795-1855) und ihrem Gemahl Wilhelm von Steuber. - Sammlung ihrer Tochter Angelika von Steuber (1828-1866) und ihrem Gemahl Friedrich Arnold v. Amelunxen. - Seit Generationen durch Erbgang in deutschem Adelsbesitz.