Walther Bötticher
Buchenwald
1908
Öl auf Leinwand. 100,5 x 60,2 cm. Gerahmt. Unten rechts grün monogrammiert und datiert 'WB 8'. Rückseitig auf einem alten Ausstellungsetikett, vermutlich vom Künstler handschriftlich mit Tinte in Sütterlin mit dem Künstlernamen, dem Bildtitel und dem Entstehungsjahr versehen 'Bötticher Buchenwald 1911' sowie mit einem großteils abgerissenen Speditions-Papieretikett "[...] 016 [Hag]en in Westf." und einem Nummernetikett "7549". - Rückseitig mit einem weiteren divisionistischen Landschaftsmotiv. Mit wenigen Frühschwundrissen und einzelnen kleineren Farbausbrüchen im pastosen Auftrag.
Der Maler Walther Bötticher zählte zum engen Freundeskreis von Karl Ernst Osthaus und dem Hagener Folkwangmuseum. Der einer neuen Formgebung verpflichtete Werkbund stellte 1914 in einer großen Schau in Köln aus, in der Bötticher die Wandgestaltung des Hagen-Raums anvertraut war (s. Stamm/Köpnick op.cit., S. 224 ff.). Er teilte sich ein Atelier mit Christian Rohlfs in Weimar, zog in den Folgejahren nach Berlin und stand in Kontakt mit Emil Nolde und der Künstlergruppe Die Brücke. Seine Arbeiten wurden mit Werken von George Minne, Moissey Kogan, Franz Marc und Wilhelm Lehmbruck für die Sammlung der Moritzburg in Halle erworben. Wie mancher expressionistischer Künstlerkollegen fiel Walter Bötticher in jungen Jahren im I. Weltkrieg. Seine Werke sind eher selten auf dem Kunstmarkt zu finden, ausgestellt wurden einige seiner Arbeiten zuletzt 2018 im Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, und im Max Pechstein Museum, Zwickau.
Provenienz
Privatbesitz Nordrhein-Westfalen
Literaturhinweise
Rainer Stamm/Gloria Köpnick, Karl Ernst und Gertrud Osthaus. Die Gründer des Folkwang-Museums und ihre Welt, München 2022