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Lot 1051 Dα

Seltene runde Schüssel mit Durchmesser 29 cm aus dem Schwanenservice

Auktion 1208 - Übersicht Köln
18.11.2022, 14:30 - Porzellan Glas
Schätzpreis: 15.000 € - 20.000 €
Ergebnis: 57.960 € (inkl. Aufgeld)

Seltene runde Schüssel mit Durchmesser 29 cm
aus dem Schwanenservice

Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Scharf modelliertes Muschelrelief und Tierdarstellungen: Zwei schwimmende Schwäne, ein Reiher links im Schilf und ein fliegender Reiher darüber. Auf der Fahne kleine indianische Blumen, drei Astmotive und oben das nicht zentrierte Allianzwappen Brühl-Kolowrat-Krakovský. Blaumarke Schwerter, geritzt III, nicht identifiziertes Formerzeichen vier konzentrisch angeordnete Dreiecke (vertieftes Kreuz). D 29,2, H ca. 6,5 cm.
Meissen, 1738/39, das Modell Johann Joachim Kaendler.

Heinrich Graf Brühl (1700 - 1763) bestellte in seiner Funktion als Direktor der Meissener Porzellanmanufaktur 1736 ein großes Tafelservice, dessen Produktion die Manufaktur über fünf Jahre stark in Anspruch nahm. Für die Formgebung war weitgehend Johann Joachim Kaendler zuständig, zusammen mit Johann Friedrich Eberlein. Mit dem namensgebenden, weiß gehaltenen Schwanenmotiv wurde jeder Teller und jede Schüssel gestaltet. Davon abgesehen, erfanden die beiden Modelleure zahlreiche neue Geschirr- und Figurenmodelle, deren Motive der Wasserfauna und -flora entnommen wurden. Man schätzt, dass in diesem Zeitraum ca. 2000 Einzelteile für das Service geschaffen wurden.

Der größte Teil des Schwanenservices befand sich 1945 noch in Schloss Pförten, als am 13. Februar die 1. Ukrainische Front in den ehemaligen Landkreis Sorau in der Lausitz einmarschierte. Wenig später drangen die Soldaten in Pförten ein und sprengten die Tür zum Porzellandepot. Diese Sprengung muss so gewaltig gewesen sein, dass viele Porzellane hinterher in einem weiten Umkreis zerstreut und zerstört aufgefunden wurden. Dennoch fanden viele Stücke, auch in gutem Erhaltungzustand, später über den Kunsthandel in Museums- und Privatsammlungen, wie z.B. diese Schüssel.

Provenienz

Kunsthandel Röbbig, München.
Westfälische Privatsammlung, seit 1995.

Literaturhinweise

Eine Schale mit ähnlichem Maß (D 29,7 cm) in der Sammlung Clark Art Institute, ob. no. 1972.4.