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Lot 1065 Dα

Zwei seltene Figuren: Das ungarische Paar

Auktion 1208 - Übersicht Köln
18.11.2022, 14:30 - Porzellan Glas
Schätzpreis: 20.000 € - 30.000 €
Ergebnis: 27.720 € (inkl. Aufgeld)

Zwei seltene Figuren: Das ungarische Paar

Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung und Versilberung. Modell 1281 und 1285. Beide Figuren auf fast runden Terrainplinthen mit großen Blütenbelägen stehend. Die Dame mit hermelingefüttertem braunem Cape, gelber Bluse und Mieder mit Silberborten, der weiße Rock mit feinem indianischem Blütenmuster und Goldrocaillen. Der Herr in pelzgefüttertem Mantel mit seegrüner Jacke, purpurnen Hosen und gelben Stiefeln, in der Hand am Gürtel eine gelbe, pelzgefütterte Mütze haltend. Unglasierter Boden, Blaumarke Schwerter hinten am Sockel. Restaurierungen an den Händen, den Blättern und an ihrem Mantel, sein Kopf wieder angefügt. H 21,5 und 22 cm.
Meissen, um 1750, das Modell von Johann Joachim Kaendler und Peter Reinicke.

Provenienz

Kunsthandel Bednarczyk, Wien.
Pfälzische Privatsammlung.

Literaturhinweise

Vgl. Pietsch, Die figürliche Porzellanplastik von Gottlieb Kirchner und Johann Joachim Kaendler, München 2006, Nr. 75, eine weitere männliche Figur aus der Porzellansammlung Dresden (Inv.Nr. P.E. 166). Dort abgebildet auch eines der beiden Kupferstichblätter von Charles de Ferriol (1652 - 1722) nach Zeichnungen von Jean Baptiste Vanmour (1671 - 1737), aus dem "Recueil de cent estampes representant differentes nations du Levante, gravées sur les tableaux peints d´après nature en 1707 & 1708", die dem Former vermutlich als Vorlage dienten.
Ulrich Pietsch erwähnt eine weitere Ausformung des Ungarn in der Sammlung der Staatlichen Eremitage St. Petersburg.
Ein Paar ehemals Sammlung C.H. Fischer (verst. J.M. Heberle H. Lempertz´ Söhne Köln, Oktober 1906, Lot 746 f.) Dort beide Figuren mit der tradierten oder Fantasiebezeichnung "Fürst und Fürstin Sulkowski".
Der Ungar in Weißporzellan auch in der Sammlung Schloss Favorite (Inv. Nr. G 2180, bei Rückert, München 1966, Nr. 973).
Eine weitere Ungarin in der Sammlung Landesgewerbemuseum Stuttgart (Inv.Nr. 16/70, bei Rückert, München 1966, Nr. 957).
Ein weiteres Paar in der Sammlung Prof. Dr. Klaus J. Thiemann (bei Antonin/Beckmann, In fürstlichen Diensten. Komödianten, Sultane und Pagoden aus Meissener Porzellan, Düsseldorf 2016, S. 46).