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Lot 1247 Dα

Sitzender Wachtelhund

Auktion 1208 - Übersicht Köln
18.11.2022, 14:30 - Porzellan Glas
Schätzpreis: 4.000 € - 6.000 €
Ergebnis: 7.056 € (inkl. Aufgeld)

Sitzender Wachtelhund

Porzellan, eingeschränkte Aufglasurpolychromie in Schwarz, Sepiabraun, Eisenrot und Hellgelb, Vergoldung. Blaumarke Schwerter hinten, unglasierter Boden. Schleife und Glöckchen am Halsband restauriert, ein Brandriss. H 18,7 cm.
Meissen, das Modell von Johann Joachim Kaendler, wohl 1748, zeitnahe Ausformung.

Sowohl in den Arbeitsberichten als auch in seiner Taxa beschreibt Kaendler in den 1740er Jahren zahlreiche Hundemodelle für die Damen des Hofs. Meistens handelt es sich dabei um Möpse, die nach der Gründung des Mopsordens am sächsischen Hof besonders beliebt waren. Aber es gibt auch kleine Bologneser und nicht näher definierte Hunderassen. Als Beispiel sei aus dem Arbeitsbericht vom Dezember 1743 der Hund genannt, den Kaendler "nach dem Leben aus sauberste in Thon poußiret" hat und zwar auf Wunsch der Gräfin Moszczynska, geborene Cosel (Pietsch, S. 100). In der Taxa steht unter Position 97 "1. Kleiner Hund als Compagnon zu dem vor Ihre Excell. die Gräfin Mozinska nach dem Leben gefertigten" (Rafael, a.a.O., S. 53).

Literaturhinweise

Vgl. der sich kratzende Wachtelhund in der Porzellansammlung Dresden, Inv.Nr. PE 3896, bei Pietsch, Die figürliche Meißener Porzellanplastik von Gottlieb Kirchner und Johann Joachim Kaendler, München 2006, Nr. 309, dort auch das Zitat aus der Taxa Kaendlers ab 1740, das sich möglicherweise auf dieses Modell bezieht: "2. Pologneser zotteligte Hunde, gegeneinander sehend auff Camine zu sezen, davon einer sich kratzet, der andere aber aufrecht sizet(...)". S.a. Rafael, "Zur Taxe Kaendler", in: Keramos 203/204/2009, S. 55.