Johann Wilhelm Preyer
Stillleben mit Trauben, Pflaumen und Pfirsichen
Öl auf Leinwand. 33,2 x 39 cm.
Signiert und datiert unten rechts: WPreyer München 1843.
Johann Wilhelm Preyer, 1803 im westfälischen Rheydt geboren, absolvierte das Studium der Malerei an der nahegelegenen Düsseldorfer Akademie. Bereits als junger Maler entscheid er sich für die Stillleben-Malerei, einer Gattung, der er sein Leben lang treu blieb. Preyer wurde damit der bedeutendste deutsche Stillleben-Maler im 19. Jahrhundert. Mit wenigen Ausnahmen besteht sein gesamtes Werk fast ausschließlich aus Stillleben. Darunter sind es vor allem Früchte - Pflaumen, Mirabellen, Pfirsiche, Traubendolden samt einiger Blätter, gelegentlich einige Nüsse und seltener noch ein Weinkelch – die er auf einer Steinplatte arrangiert. Preyers Bilder sind sorgfältig geplante Ensembles von eindrucksvoller Sachlichkeit und Ruhe. Dies erreicht er durch die präzis beobachtete Erscheinung der Dinge und ein großartiges maltechnisches Handwerk. Preyer versagt sich jegliche persönliche Emotion und Duktus. Sein unverwechselbarer Stil ist die Folge dieser Sachlichkeit. So befinden sich seine Arrangements nur selten in definierten Bildräumen und entbehren fast immer einer bestimmten Lichtquelle und werden daher von einem neutralen, gleichmäßigen Licht gleichsam von Innen erhellt.
Wilhelm Preyer zog 1837 mit Johann Peter Hasenclever zur Weiterbildung nach München. Dort erwarb König Ludwig I. 1840 das bekannte Gemälde „Bockbier-Glas“ für die Schleißheimer Galerie. Im Herbst 1843 kehrte er nach Düsseldorf zurück. Unser 1843 datiertes und in München entstandenes Gemälde wird demnach eines der letzten Werke aus dieser Zeit gewesen sein.
Provenienz
Galerie Paffrath, Düsseldorf 2000. - Deutsche Privatsammlung
Literaturhinweise
Weltkunst 1994, Heft 22, S. 3313 (Farbabb.) - S. Weiß/H. Paffrath: Johann Wilhelm (1803-1889) und Emilie (1849-1930) Preyer, 2009, S. 194, Nr. 103, Farbtafel S. 88.