Klassizistische lombardische Kommode
Nuss, Rosenholz, Pappel, Ahorn und Buchsbaum auf Nuss, Schlösser aus Eisen. Dreischübig, sans traverse, auf verjüngten furnierten Vierkantbeinen. Front und Seiten optisch zweigeteilt: Über die oberste Schubfront ein Fries aus brandschattierten Blattranken, Blüten und Ästen, auf den beiden darunterliegenden Schüben große feine Akanthusvoluten in einem ombrierten Blattrahmen. Die Kanten betont mit markettierten Blütenstäben. Mittig auf der konzentrisch furnierten Platte eine Rundreserve mit Blattvoluten. Zwei wohl spätere Füllungen im Rücken. Minimale Verwerfungen im Furnier der Seiten, mehrere restaurierte und erneut sichtbare Schwundrisse auf der Platte. Einige Spuren früheren Insektenbefalls. Die Sabots verloren. Die Schlösser wohl original und iweder eingebaut, die Schlüssel passend ersetzt.
In insgesamt gut erhaltenem, restauriertem und gepflegtem Zustand. H 88,5, B 124, T 58,5 cm.
Mailand, Werkstatt Giuseppe Maggiolini, Ende 18. Jh.
Die Nähe zur Formensprache Maggiolinis in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist unverkennbar. Vielfarbige Marketerien nach antiken Motiven, die alle Architekturelemente überziehen, kennzeichnen die Möbel des lombardischen Neoclassico.
Provenienz
Süddeutsche Privatsammlung.
Literaturhinweise
Zum Ebenisten vgl. Colle, Il mobile neoclassico in Italia, Mailand 2005, S. 304 ff.