Ferdinand Brütt
KONZERT
Öl auf Leinwand. 45 x 54 cm.
F. Brütt.
Der 1849 in Hamburg geborene Ferdinand Brütt lehrte über zwanzig Jahre an der Düsseldorfer Akademie, bis er aus gesundheitlichen Gründen 1898 nach Kronberg im Taunus zog. In Düsseldorf hat man seinen Weggang, wie Friedrich Schaarschmidt bemerkte, sehr bedauert: "Düsseldorf verlor in ihm einen seiner charaktervollsten Künstler auf dem Gebiet des modernen Genres" (In: Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst, insbesondere im XIX. Jahrhundert, Düsseldorf 1902).
Im Ausstellungskatalog von 2007 wird das Gemälde "Konzert" um 1884 datiert. Demnach entstand es noch in der Düsseldorfer Zeit. Hierfür spricht auch der Innenraum im Stil des 18. Jahrhunderts, der für den Frankfurter Raum nicht charakteristisch ist und vielleicht einen Saal aus Schloss Benrath darstellen könnte. Die skizzenhafte Ausführung mit ihrer freien Behandlung von Licht und Farbe, die moderne, mit breitem Pinselstrich flott gearbeitete Malerei setzt die Kenntnis des französischen Impressionismus voraus und verrät einen Maler auf der Höhe seiner Zeit. Diese Malweise und das Motiv des zeitgenössichen Stadtlebens verdeutlichen, was Schaarschmidt mit "Modernem Genre" meinte.
Provenienz
Kunsthandel J. P. Schneider Jr., Frankfurt, dort 1981 erworben. - Hessische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Josef August Beringer: Ferdinand Brütt. Zum Siebzigsten Geburtstag des Künstlers. In: Velhagen und Klasings Monatshefte 1918/19, Bd. 2, S. 473-484. - Alexander Bastek: Ferdinand Brütt. Werkverzeichnis der Gemälde, Ölstudien und -skizzen, Frankfurt 2007, Katalog Museum Giersch WV 1884.5.
Ausstellung
Museum Giersch, Frankfurt: Ferdinand Brütt, 2007, Kat. Nr. 26, Abb. 26.