Jean-Charles Blais

Inspiriert durch die Künstler des Nouveau Realisme setzt sich Jean-Charles Blais seit den 1980er Jahren intensiv mit der Technik der Decollage auseinander. Gebrauchsgegenständen wie Plakaten wird durch das Zerreißen und ähnliche mechanische Eingriffe eine neue künstlerische Erscheinungsmöglichkeit zugewiesen. Für Blais ist die Materialität des Bildträgers, die ihm das mehrschichtige Arrangement und die im Reißprozess zufällig entstehenden Ränder- und Faltenstrukturen ermöglichen, von zentraler Bedeutung. Blais nutzt nicht die Vorderseiten der Plakate sondern gestaltet die unebenen Rückseiten, die er meistens mit figurativen Elementen bemalt. Seit den 1980er Jahren wurde das Werk Jean-Charles Blais‘ in zahlreichen internationalen Ausstellungen präsentiert. Auch die künstlerische Ausgestaltung der Pariser Metrostation Assemblé Nationale im Jahr 1990 machte Blais einem breiten internationalen Publikum bekannt. Seit der Jahrtausendwende beschäftigt sich der Künstler zunehmend mit digitalen Bildmedien.