Anton Burger

Anton Burger wurde am 14. November 1824 in Frankfurt am Main geboren. Zunächst wollte er in die Fußstapfen seines Vaters treten und Weißbinder werden, brach diese Lehre aber nach kurzer Zeit ab, um stattdessen von 1842 bis 1846 an der Städelschule in seiner Heimatstadt Malerei zu studieren. Zu seinen Lehrern zählten Johann Jakob Jung (1819–1844) und nach dessen Tod Jakob Becker (1810–1872), außerdem Philipp Veit (1793–1877), der seinem jungen Schüler den Rat gab, nach München zu gehen, um seine Ausbildung dort fortzusetzen. In der bayerischen Landeshauptstadt hielt es Anton Burger allerdings nur kurz, bereits 1848 kehrte er nach Frankfurt zurück. 1851 heiratete er seine Jugendliebe Catharina Elise Heislitz (1828–1856), nach deren frühen Tod vermählte er sich mit der aus Kronberg stammenden Anna Johanna Auguste Küster (1832–1876). 1882 heiratete er in dritter Ehe seine Malschülerin Pauline Fresenius (1850–1908).

Im Jahr 1853 reiste Anton Burger mit seinen Künstlerfreunden und Studienkollegen Jakob Fürchtegott Dielmann (1809–1885), Angilbert Göbel (1821–1882), Jakob Maurer (1826–1887), Philipp Rumpf (1821–1896) und Karl Schäffer (1821–1902) nach Paris, wo es zur Begegnung mit den Malern Jean-Baptiste Camille Corot (1796–1875) und Gustave Courbet (1819–1877) kam, deren Malerei Burger stark beeindruckte. 1856 führte eine weitere Reise den jungen Maler über Düsseldorf, wo er Privatschüler des Düsseldorfer Malers August Weber (1817–1873) war, nach Antwerpen und Amsterdam, wo er sich intensiv mit den alten niederländischen Meistern, vor allem Rembrandt van Rijn (1606–1669), befasste. 1858 übersiedelte Anton Burger nach Kronberg im Taunus, wo er zuvor schon einige Male die Sommermonate verbracht hatte. Anton Burger gilt neben seinem Malerkollegen Jakob Fürchtegott Dielmann (1809–1885) als Gründer der Kronberger Malerkolonie, der bald eine größere Gruppe an Künstlern angehörte. Hier entstanden zahlreiche Landschaftsansichten des Taunus und der 1902 gegründete Frankfurt-Cronberger-Künstler-Bund, der sich gegen die historisch-akademischen Traditionen positionierte, bezog sich auf die Kolonie.

Anton Burger malte bevorzugt Landschaften und idyllische Stadtansichten, auf dem er das bunte Treiben der Menschen entsprechend seinem eigenen frohen Gemüt festhielt. Für seine Kunst erhielt Anton Burger Preise und Auszeichnungen, darunter die große Goldmedaille der Internationalen Kunstausstellung in München im Jahr 1869, die bronzene Medaille in London im Jahr 1874 und die große Silbermedaille der Internationalen Ausstellung Berlin im Jahr 1882. 1894 ernannte man ihn zum königlich preußischen Professor und zum Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie. Zu seinen bekanntesten Schülern zählten Philipp Franck (1860–1944), Nelson Kinsley (1863–1945) und Fritz Wucherer (1873–1948).

 

Anton Burger starb am 6. Juli 1905 in Kronberg im Taunus. Seine Freunde und Verehrer errichten ihm 1908 im Victoriapark in Kronberg ein Ehrenmal, das der Münchener Bildhauer Ludwig Sand (1859–1947) gestaltet hatte.