Adolf Erbslöh
Geburtsdatum/-ort
27. Mai 1881, New York
Todestag/-ort
2. Mai 1947, Irschenhausen

Adolf Erbslöh - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
- Adolf Erbslöh - Hessisches Dorf (Blick auf Wettesingen)
- Adolf Erbslöh - Am Meer bei Positano ("Marine in Positano", "Aus Positano")
- Adolf Erbslöh - Landschaft mit Fabrik
- Adolf Erbslöh - Gartenmauer (Rosipal-Park)
- Adolf Erbslöh - Parklandschaft mit Bäumen und Häuschen
Adolf Erbslöh Biografie
Geboren am 27. Mai 1881 in New York, gestorben am 2. Mai 1947 in Irschenhausen: Von der pulsierenden Weltstadt in die beschauliche Provinz – was klingt wie ein Abstieg und Rückschritt, bildet tatsächlich den Rahmen für eine höchst progressive und furiose Künstlerkarriere. Adolf Erbslöh schuf vieles neu, ließ manches unvollendet und wurde selbst zu einem Klassiker der Moderne.
Adolf Erbslöh, ein Künstler unter Kaufleuten
Adolf Erbslöh wurde die Kunst keineswegs in die Wiege gelegt: Vater und Großvater waren als Kaufleute äußerst erfolgreich; das einst familieneigene Unternehmen Erbslöh existiert noch heute als Aktiengesellschaft und beliefert die Automobilindustrie. Geschäftliche Gründe führten die Familie Erbslöh für 15 Jahre nach New York, wo Adolf Erbslöh geboren wurde und sich schon früh für die Bildenden Künste zu interessieren begann. Nachdem die Familie 1887 in ihre angestammte Heimatstadt Barmen zurückgekehrt war, besuchte er das dortige Realgymnasium und schloss Freundschaft mit seinem entfernten Verwandten Oscar Wittenstein, der ihn Jahre später bei der Gründung der expressionistischen Künstlergruppe Neue Künstlervereinigung München unterstützen sollte.
Kunststudium in Karlsruhe und München
Seine Studienzeit an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe prägte den jungen Adolf Erbslöh nachhaltig. Neben seinen Lehrern Ernst Schurth und Ludwig Schmid-Reutte traf er auf die damaligen Studenten Alexander Kanoldt und Georg Tappert; insbesondere dem erfolgreichen Maler und Kunstprofessor Kanoldt blieb er sein Leben lang verbunden. 1904 zog Adolf Erbslöh gemeinsam mit seinem Freund Wittenstein nach München, um dort bei Ludwig von Herterich seine Kenntnisse zu vertiefen. Seine Zeichnungen aus dieser Zeit sind vom Realismus des 19. Jahrhunderts beherrscht. Diesen Realismus vergaß er trotz seiner späteren Weiterentwicklung nie, sondern pflegte ihn als kleines Steckenpferd unregelmäßig weiter. Im Jahr 1907 heiratete er Adeline Schuchard.
Die Neue Künstlervereinigung München
Als größte Zäsur im Künstlerleben von Adolf Erbslöh gilt die im Jahr 1908 begonnene Gründung der Neuen Künstlervereinigung München, eine direkte Folge seiner fruchtbaren Bekanntschaft mit den russischen Expressionisten Marianne von Werefkin und Alexej von Jawlensky. Mehrere erfolgreiche Ausstellungen schlossen sich an, bis es zum Zerwürfnis mit den Mitgliedern Wassily Kandinsky und Franz Marc kam, das zur Begründung des berühmten Blauen Reiters führte. Wichtige Merkmale der neuen Kunst von Adolf Erbslöh und seinen Mitstreitern war eine stark stilisierte Darstellung und die Verwendung von intensiven Farben. Für die Entwicklung seines eigenen Stils ließ sich Erbslöh Zeit, seine nüchterne Darstellung korrespondierte immer wieder mit einem tiefen Naturempfinden.
Der Erste Weltkrieg und die schwierigen letzen Jahre
Die Schrecken des Ersten Weltkrieges verdunkelten nicht nur die Welt, sondern auch das Schaffen von Adolf Erbslöh. Einberufen zum Dienst als Kriegsmaler, schuf er viele Gemälde von Soldaten und Kriegslandschaften, die gerade eines seiner auffälligsten Merkmale vermissen ließen: die kräftigen Farben. Nach Ende des Krieges unternahm Erbslöh ausgedehnte Reisen und verarbeitete die dadurch gewonnenen Eindrücke in unzähligen Kunstwerken, von denen viele unvollendet blieben. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten warf einen weiteren großen Schatten auf Erbslöh: Seine Kunst, die sich inzwischen vomExpressionismus zur Neuen Sachlichkeit hinentwickelt hatte, wurde 1933 verboten und Erbslöh musste sich für den Rest seines Lebens ins Privatleben zurückziehen.
Erbslöhs wegweisende Kunst, die den Nazis »entartet« schien, überdauerte nicht nur das 3. Reich, sondern lebt bis heute fort: Im Frühjahr 2017 präsentierte das Von-der-Heydt-Museum in Wuppertal die Ausstellung »Adolf Erbslöh. Der Avantgardemacher«, die Erbslöhs Bedeutung für die Fortentwicklung der Moderne in den Mittelpunkt rückte.
© Kunsthaus Lempertz
Adolf Erbslöh Preise
Künstler | Kunstwerk | Preis |
---|---|---|
Adolf Erbslöh | Hessisches Dorf (Blick auf Wettesingen) | €71.400 |
Adolf Erbslöh | Am Meer bei Positano ("Marine in Positano", "Aus Positano") | €49.600 |
Adolf Erbslöh | Landschaft mit Fabrik | €37.200 |
Adolf Erbslöh | Gartenmauer (Rosipal-Park) | €32.240 |
Adolf Erbslöh | Parklandschaft mit Bäumen und Häuschen | €26.040 |