Xenia Hausner

Xenia Hausner - Bühnenbildnerin in London, Wien und Salzburg

Xenia Hausner wurde 1951 in Wien geboren. In ihrer Familie spielt die Kunst eine große Rolle: Der österreichische Maler Rudolf Hausner war ihr Vater, die Filmregisseurin Jessica Hausner und die Kostümbildnerin Tanja Hausner sind ihre jüngeren Schwestern. Ihre künstlerischen Anfänge lagen allerdings nicht in der Malerei, sondern in der Gestaltung von Bühnenbildern – dieses Fach belegte sie auch mit ihrem Studium von 1972 bis 1976 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien sowie in London an der Royal Academy of Dramatic Art. Schnell erhielt sie wichtige Aufträge: Xenia Hausner gestaltete Bühnenbilder für verschiedene renommierte Häuser, darunter Covent Garden London oder das Wiener Burgtheater; auch für die weltberühmten Salzburger Festspiele war sie tätig. Für ihre ersten Bühnenbilder wählte Xenia Hausner einen innovativen, eigenwilligen Ansatz und bediente sich bei Schrottplätzen und Müllkippen, um aus Unrat und Trümmern teils aufwendige Collagen zu konstruieren, die nicht zuletzt durch eine lebhafte Einbeziehung der Gegensätze einen eigenen Charakter gewannen.

Hinwendung zur Malerei, der Mensch als Mittelpunkt

Ab 1990 gewann die Malerei mehr und mehr Bedeutung für Xenia Hausner und wurde schließlich zwei Jahre später zu ihrem ausschließlichen Betätigungsfeld, dem sie bis heute treu geblieben ist. Auf großformatigen, farbkräftigen Gemälden zeigt die Künstlerin immer wieder Menschen in ganz unterschiedlichen Situationen, die sich dem Betrachter nicht auf Anhieb erschließen. Es sind keine klassischen Porträts, die Hausner ihrem Publikum anbietet, sondern regelrechte Inszenierungen – ein Überbleibsel ihrer Theaterzeit: Ihre Bühnenbilder arrangiert sie heute auf der Leinwand. Dabei bildet ihre eigene Fantasie die Grundlage für jedes Gemälde, ihre Darstellungen schöpft sie aus ihrem Inneren – aus ihren Erinnerungen, Vorstellungen, Träumen. Diese Vorliebe für erzählende Malerei hat dazu geführt, dass Xenia Hausner für so wohl beleumdete Verlage wie Diogenes zahlreiche Buchtitel gestaltet hat. Der Abschied von ihren Werken fällt ihr noch immer schwer: Ist ein Bild fertig, lässt es die Künstlerin gerne noch ein wenig im Atelier stehen – um sich selbst den Abschied zu erleichtern und um ganz sicherzugehen, dass nicht doch noch ein Strich nachzutragen wäre.

Experimente mit »mixed-media«, Blick unter die Oberfläche

Für ihre Gemälde greift Xenia Hausner bisweilen auf ihre Erfahrungen als Bühnenbildnerin zurück und entwickelt Bilder zu Collagen weiter, indem sie aus verschiedenen Materialien Aufsätze und Verzierungen anbringt. Dabei hilft ihr auch ihr starkes Interesse an der Fotografie, die sie gerne benutzt, um bestehende Werke festzuhalten und Inspirationen und Vorlagen für neue Projekte zu sammeln. Unabhängig von der verwendeten Methode geht es Hausner aber vor allem um den Menschen, der für sie ein Thema von niemals endender Bedeutung ist, hinter dessen Oberfläche sie mit ihrer Kunst blicken will. In den letzten Jahren hat Xenia Hausner zudem eine gewisse Faszination für die asiatische Kultur entwickelt, die sich zunehmend auch in ihrer Arbeit niederschlägt. Ihre Vorliebe für weibliche Modelle erklärt die Künstlerin selbst ganz lakonisch mit der altbekannten Tatsache, dass Frauen eben das schönere Geschlecht seien.