Maxime Maufra war ein großer Bewunderer der Natur und machte es sich als Künstler zur Aufgabe, ihre Schönheit in die Bildersprache des Impressionismus zu übersetzen. Das tat er im Stil der Schule von Pont-Aven, mit ausdrucksstarker Linienführung und intensiver Farbigkeit. Zu seinen bevorzugten Motiven gehörten die Küste der Bretagne und die Künstlerstadt Paris.
(...) WeiterlesenZu Anfang malte Maxime Maufra nur in seiner Freizeit
Maxime Maufra wurde am 17. Mai 1861 in Nantes als Maximilien Émile Louis Maufra geboren. Obwohl er, angeregt durch die in seiner Heimatstadt ansässigen Malerbrüder Charles Leduc und Alfred Leduc, bereits mit 18 Jahren erste Versuche in der Malerei unternahm, war an eine Karriere als Künstler zunächst nicht zu denken. Stattdessen schlug er eine herkömmliche Laufbahn ein, nahm zwar während der Schule Zeichenunterricht, begann dann aber auf Wunsch seiner Eltern eine kaufmännische Ausbildung in Liverpool in England. Dort sollte er seine künstlerischen Ambitionen vergessen, beschäftigte sich jedoch im Gegenteil intensiv mit englischen Künstlern, vornehmlich William Turner, dessen Werk ihn stark beeindruckte und beeinflusste. Ein Aufenthalt in Schottland diente allein dem Zweck, die dortige Landschaft zu malen. Trotz der dabei empfundenen Freude und des sich immer deutlicher zeigenden Talents wagte Maxime Maufra den entscheidenden Schritt hin zur Kunst noch nicht, sondern beschränkte die Ausübung seiner Leidenschaft auf seine Freizeit. Wieder in seiner Heimatstadt Nantes, ergriff er zunächst den von seinen Eltern gewünschten Beruf als Geschäftsmann.
Entscheidung für die Kunst, Erfolge als impressionistischer Maler
Nachdem ihn Charles Le Roux mit der impressionistischen Malweise vertraut gemacht hatte und der Salon de Paris zwei seiner Bilder ausgestellt hatte, war sich Maxime Maufra endgültig sicher, dass seine Berufung in der Kunst lag und gab im Jahr 1890 seinen ungeliebten Brotberuf zugunsten einer ganzzeitlichen Tätigkeit als Maler auf. Bei seinen regelmäßigen Reisen in die Bretagne machte er die Bekanntschaft von Paul Sérusier und Paul Gauguin. Etwa ein halbes Jahr blieb er in Pont-Aven, wo er zahlreiche Anregungen sammelte, die er schließlich mit nach Paris nahm. Dort wurde er der erste Bewohner des neu eröffneten Atelierhauses Bateau-Lavoir, dessen berühmtester Bewohner einmal Pablo Picasso werden sollte. Maufra arbeitete fleißig und konnte 1894 seine erste Einzelausstellung eröffnen – in der Pariser Galerie Le Barc de Boutteville. Immer wieder zog es Maufra in die Bretagne, deren Küstenlandschaft ihm eine unerschöpfliche Auswahl an Motiven bot. Außerdem pflegte er dort eine fruchtbare Künstlerfreundschaft mit seinen Kollegen Gustave Loiseau und Henry Moret.
Paul Durand-Ruel ebnete Maxime Maufra den Weg
Die schwierige wirtschaftliche Anfangszeit endete, als der bedeutende Pariser Kunsthändler Paul Durand-Ruel auf das Werk von Maxime Maufra aufmerksam wurde. Dieser galt als großer Förderer der Impressionisten und ermöglichte auch Maufra eine gesicherte Existenz als freischaffender Maler. So konnte der Künstler endlich die lange gewünschten Reisen unternehmen: in die Normandie, nach Belgien, England und Schottland, nach Algerien, ans Mittelmeer – und natürlich immer wieder in die Bretagne. Dort richtete er sich schließlich 1911 ein Atelier ein. Obwohl Maxime Maufra in seinem Schaffen Einflüsse von Malern wie Alfred Sisley und Camille Pissarro verriet, entwickelte er doch seinen eigenen Stil, der heute weltweit in so renommierten Museen wie dem Art Institute of Chicago, der Tate Gallery oder dem Musée d'Orsay bewundert werden kann.
Maxime Maufra starb am 23. Mai 1918 in Poncé-sur-le-Loir in Frankreich. Der Tod ereilte ihn gänzlich unerwartet in seinem Atelier, mitten bei der Arbeit, den Pinsel noch in der Hand. Er wurde nur 57 Jahre alt.
Maxime Emile Louis Maufra - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: