Albert Watson

Albert Watson Biografie

Albert Watson ist der Fotograf mit dem besonderen Auge: In der Mode- und Kunstfotografie hat der schottische Künstler mit seinen kraftvollen und originellen Bildern Akzente gesetzt.

Albert Watson - Alfred Hitchcock als Türöffner

Albert Watson wurde 1942 in Edinburgh, Schottland geboren. Der Sohn eines Sportlehrers wuchs im ländlichen Penicuik auf, besuchte eine Waldorf-Schule in Edinburgh und die Lasswade High School in Bonnyrigg. Obwohl Albert Watson von Geburt an auf einem Auge blind war, interessierte er sich sehr für die bildende Kunst, studierte Grafikdesign am Duncan of Jordanstone College of Art and Design in Dundee, dann Film und Fernsehen am Royal College of Art in London und schließlich Fotografie. 1970 übersiedelte er mit seiner Ehefrau in die USA. Dort arbeitete er zunächst als Grundschullehrer und bemühte sich gleichzeitig darum, als Fotograf Fuß zu fassen. Nach mehreren kleinen Aufträgen erhielt er 1973 sein erstes großes Shooting: Albert Watson sollte den Regisseur Alfred Hitchcock porträtieren. Er entschied sich für eine originelle Herangehensweise und zeigte den Filmemacher mit einer toten Gans in der Hand, um deren Hals eine Schleife gebunden war. Diese besondere »Weihnachtsgans« wurde eine von Watsons berühmtesten Arbeiten und schmückte das Cover der Weihnachtsausgabe von Harper's Bazaar.

Ein weit gestecktes Portfolio

Albert Watson beeindruckte mit diesem fotografischen Meisterstück nicht nur Hitchcock, sondern auch die Reichen, Schönen und Mächtigen, die fortan Schlange standen, um von ihm fotografiert zu werden. 1993 entstand ein Aktbild der gerade einmal 19-jährigen Kate Moss. Weit über 100-mal war ein Foto von Albert Watson auf dem Cover der Vogue zu sehen. Neben seiner umfassenden Tätigkeit für Modezeitschriften war er an vielen großangelegten Werbekampagnen beteiligt. Sieben Jahre lang fotografierte er Kampagnen für Miuccia Prada. Für große Kino-Blockbuster wie The Da Vinci Code, Kill Bill oder Memoirs of a Geisha fotografierte er Plakatmotive. Seine frühere Beschäftigung mit dem Film verließ ihn auch als etablierter Fotograf nicht: Er führte Regie bei über 100 perfekt designten Werbeclips für das Fernsehen. Obwohl Watson vor allem für seine Fotografien von Mode und Stars bekannt ist, fällt sein Oeuvre weit vielschichtiger aus und umfasst auch die Landschaftsfotografie. Dabei handelt es sich oft um persönliche Projekte ohne Auftraggeber, wie sein fünfwöchiger Streifzug über die schottische Isle of Skye.

Fotografie als Leidenschaft

Albert Watson studierte intensiv das Werk anderer großer Fotokünstler, um sich Anregungen und Inspiration zu verschaffen. Insbesondere der deutsche und russische Expressionismus faszinierte ihn sehr, wie auch die Arbeiten von Alexander Rodchenko und Brassaï. Fotografie ist für Watson eine Frage der Leidenschaft. Jedem Motiv gilt dieselbe Aufmerksamkeit und künstlerische Konzentration: Watson fotografierte in Marokko den König Mohammed VI. mit derselben Hingabe wie die einfachen Arbeiter in dem Hotel, in dem er untergebracht war. Für seine Fotokunst erhielt Albert Watson Preise und Auszeichnungen, unter anderem einen Grammy Award, den Hasselblad Master Award und eine Medaille der Royal Photographic Society. Watson veröffentlichte mehrere Bücher, zuletzt 2017 das zweibändige Werk Strip Search mit Fotografien aus Las Vegas. Seine Bilder wurden auf der ganzen Welt in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt, unter anderem im renommierten Museum of Modern Art in New York.