Alexej von Jawlensky - Meditation. December 1935 N. 21 - image-1

Lot 205 Dα

Alexej von Jawlensky - Meditation. December 1935 N. 21

Auktion 1051 - Übersicht Köln
29.05.2015, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 50.000 € - 60.000 €
Ergebnis: 59.520 € (inkl. Aufgeld)

Alexej von Jawlensky

Meditation. December 1935 N. 21
1935

Öl auf Papier mit Leinenprägung, auf Karton aufgezogen 18,9 x 13,4 cm. - Fest auf helle Kartonunterlage (32,4 x 24,9 cm) montiert Unter Glas gerahmt. Unten links rot monogrammiert 'A.J.' sowie links datiert '35'. - Die Unterlage in den unteren Ecken von Lisa Kümmel mit schwarzer Feder links beschriftet "XII.1935." sowie rechts "N.21", die Rückseite unten die Angaben nochmals von ihrer Hand wiederholend. Rückseitig mittig auf dem Karton mit dem handschriftlichen Zusatz (möglicherweise vom Künstler) "I A", einer vorgenommenen Qualitätseinstufung Jawlenskys.

Es ist bekannt, wie sehr Jawlensky durch seine schmerzhafte Erkrankung im Alter in seiner körperlichen Bewegungsfreiheit eingeschränkt war, indem er nur mit Mühe den Pinsel führen konnte. Dennoch gelangen ihm Meisterwerke malerischer Konzentration in der Serie der späten "Meditationen". Keine gleicht der anderen. Allein der malerische Duktus bleibt derselbe und beherrscht das Format und vermittelt ein Paradox: formale Strenge der Komposition, Ruhe, Versenkung und dennoch zarteste, expressive, innere wie äussere Bewegung und Lebendigkeit.
Jawlensky schrieb in seinen "Lebenserinnerungen": "Meine letzte Periode meiner Arbeiten hat ganz kleine Formate, aber die Bilder sind noch tiefer und geistiger, nur mit der Farbe gesprochen. Da ich gefühlt habe, daß ich in Zukunft infolge meiner Krankheit nicht mehr werde arbeiten können, arbeitete ich wie ein Besessener diese meine kleinen Meditationen. Und jetzt lasse ich diese kleinen, für mich aber bedeutenden Werke für die Zukunft den Menschen, die Kunst lieben." (Alexej von Jawlensky, zit. in: Tayfun Belgin (Hg.), Alexej von Jawlensky, Reisen, Freunde, Wandlungen, Ausst. Kat. Dortmund 1998, S. 119).

Werkverzeichnis

M. Jawlensky/Pieroni-Jawlensky/A. Jawlensky 1768 mit Farbabb. S. 192

Zertifikat

Wir danken Angelika Jawlensky Bianconi, Jawlensky-Archiv Locarno, für freundliche ergänzende Auskünfte.

Provenienz

Vom Vorbesitzer direkt vom Künstler erworben; seitdem in Familienbesitz, norddeutscher Privatbesitz

Ausstellung

Wiesbaden 1948 (Galerie Hillesheimer), Alexej von Jawlensky (Einzelausstellung), Nr. 28 ("Kopf Nr. 21"); Museum am Ostwall, Dortmund (private Leihgabe 1992 - 2004); seit 2004 im Pommerschen Landesmuseum, Greifswald als Leihgabe aus Privatbesitz