Norbert Kricke
Raumplastik
1950er Jahre
Stahl, vernickelt. Auf Steinsockel. Gesamthöhe ca. 35,5 cm.
Während gerade verlaufende Linien die frühen Raumplastiken Norbert Krickes bestimmt haben, sind frei ausschwingende Bogen- und Kurvenformen, die sich zu Knoten und Bündeln vereinen, charakteristisch für die Mitte der 1950er Jahre entstandenen Arbeiten. Die Bewegungsenergie, die der Künstler von Anfang an in seinen Raumplastiken visualisierte, strahlt nun kraftvoll in den gesamten Umraum aus. Die Raumplastiken verlieren damit ihre in sich geschlossene Verlaufsbahn, die ihnen im Zuge von Krickes künstlerischer Entwicklung gleichsam zu eng wurde.
„Die Plastik beschreibt nun nicht mehr ihren eigenen Verlauf, dem das Sehen wie auf einer Schiene folgt, sondern sie treibt nun sozusagen das Sehen an, bringt es in Schwung und führt es bis an die Stelle, an der es gleichsam von der Bahn abheben kann zum freien Flug in den Raum; die Empfindung beim Betrachten der Raumplastik auf dieser ihrer dritten Entwicklungsstufe ist die des Bewegtwerdens durch die Linienführungen und des Freiwerdens im Endpunkt der Plastik: die Verlaufsform ist damit präzisiert zur Impulsform.“ (Jürgen Morschel, Norbert Kricke, Ausst.Kat. Staatsgalerie Stuttgart u.a., Stuttgart 1976, S.41).
NB
Werkverzeichnis
Die vorliegende Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Sabine Kricke-Güse, Berlin, aufgenommen.
Zertifikat
Wir danken Sabine Kricke-Güse, Berlin, für hilfreiche Auskünfte.
Provenienz
Direkt vom Künstler; Privatsammlung, Norddeutschland