Alexej von Jawlensky - Grosses Stilleben: Zwei Rosen, 1932/N. 1 - image-1

Lot 261 Dα

Alexej von Jawlensky - Grosses Stilleben: Zwei Rosen, 1932/N. 1

Auktion 979 - Übersicht Köln
31.05.2011, 00:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 50.000 €
Ergebnis: 77.440 € (inkl. Aufgeld)

Öl auf leinenstrukturiertem Papier, auf festem Malkarton 24,7 x 16,8 cm, auf strukturierten Unterkarton 38,5 x 29,3 cm montiert, gerahmt. Oben rechts blau monogrammiert A.J. - Rückseitig auf dem Rahmenkarton von Andreas Jawlensky, dem Sohn des Künstlers, mit Tinte bezeichnet, betitelt und datiert "A.Jawlensky Grosse Blumen Nr. 1 1932 'Zwei Rosen' (unterstrichen) Öl a. Karton, 24,7 x 16,8 o.r.m.". Ebenfalls auf dem Rahmenkarton mit einem Etikett der Rahmenhandlung Zingg, Ascona, versehen. - Entlang der Ränder berieben, mit einer kleinen Druckstelle am Oberrand rechts und 2 schwachen kurzen Knickspuren am rechten Rand.

Nicht bei M. Jawlensky/Pieroni-Jawlensky/A. Jawlensky

In einem Brief vom 25. September 1933 schreibt Jawlensky an Emmy Scheyer, genannt Galka: "Meine Kunst ist nur Meditation oder Gebet in Farben und kann niemand etwas schlechtes machen." (WVZ Bd.2, S.32). Emmy Scheyer (1889-1945), die er 1916 kennengelernt hatte, war selbst Malerin. Die Kunst Jawlenskys hatte sie jedoch derart beeindruckt, dass sie spontan entschied, das Malen aufzugeben und sich nur noch um die Vermittlung seiner Werke zu kümmern. Da der Künstler nach 1933, unter dem Regime Hitlers, nicht mehr ausstellen durfte, war er von Emmy Scheyers Verkäufen weitgehend abhängig. Seit etwa 1929 hat Jawlensky nur noch kleine Formate gemalt. Auch das vorliegende Blumenstilleben strahlt trotz der weichen Frühlingsfarben eine gewisse Stille und Konzentration auf das Wesentliche aus. Die Farbe ist Jawlenskys zentrales Ausdrucksmittel. Dennoch geht es bei der leicht abstrahierten, aber dabei dem Gegenstand verhafteten Darstellung vor allem um den inneren Gehalt. Das Motiv der Rosen hat Jawlensky, wie es für seine Arbeit üblich ist, zahlreiche Male wiederholt und somit verschiedene Ausdrucksvarianten formuliert. Zeitgleich malte der Künstler fast ausschließlich abstrakte Köpfe.

Werkverzeichnis

Nicht bei M.Jawlensky/Pieroni-Jawlensky/A. Jawlens

Zertifikat

Mit einer Expertise des Alexej von Jawlensky-Archivs, Locarno, vom 18. Januar 2011. Das Gemälde wird in das Werkverzeichnis aufgenommen und im 4. Bd. "Bild und Wissenschaft. Forschungsbeiträge zu Leben und Werk Alexej von Jawlenskys" (voraussichtlich Ende 2011) publiziert.

Provenienz

Vom Vorbesitzer in den 1960er Jahren bei der Galerie Alex Vömel, Düsseldorf erworben; Süddeutsche Privatsammlung