Hinterglasbild 33,8 x 23 cm (Rahmenausschnitt), gerahmt. Unten rechts mit in die Farbe geritzter Signatur und Datierung WDEXEL 22. Rückseitig auf der Schutzpappe mit schwarzem Pinsel beschriftet VORSICHT GLASBILD, signiert, datiert und betitelt WALTER DEXEL 22/ SEGELSCHIFF/ 1922 XVII sowie mit blauer Kreide von Bernhard Dexel, dem Sohn des Künstlers, bezeichnet "Unverkäuflich BD" und mit der Zahl "63" im Kreis versehen. - Mit materialbedingten partiellen Aufhellungen vorwiegend im Altrosa und Ocker. - Die Schutzpappe rückseitig mit dem bedruckten Ausstellungs-Etikett des Ulmer Museums von 1979 und dem Sammlungsetikett von Bernhard Dexel, Hamburg.
Der Katalog 'Schöne Tage im Hause Dexel... - Das Gästebuch -. Walter Dexel zum 100. Geburtstag, Galerie Stolz, Köln 1990' ist diesem Los beigegeben.
Wöbkemeier 177
Die Entstehungszeit des vorliegenden Hinterglasbildes fällt in eine kurze stilistische Übergangsphase Dexels vom Kubismus zum gegenstandsfreien, geometrischen Konstruktivismus. Diese in den Jahren 1921 und 1922 gemalten Bilder werden gemeinhin als 'figürlicher Konstruktivismus' bezeichnet. Dexel abstrahiert hier zumeist Maschinen- und Stadtsujets wie Türme, Hochöfen, Fördertürme, Flugzeuge, Lokomotiven und eben auch Segelschiffe. Ähnliche Motive weisen das bereits 1921 entstandene kleinere Hinterglasbild "Segelschiff" (Wöbkemeier 175) und das 1922 entstandene Ölgemälde "Segelschiff I" (Wöbkemeier 176) auf.
Nach der Komposition des hier angebotenen Hinterglasbildes entstanden sehr viel später, beide mit dem Titel "Segelschiff", als direkte Umsetzungen 1963 ein Ölgemälde (Wöbkemeier 423) und 1971 eine Serigraphie (Vitt 67).
Werkverzeichnis
177 W.
Provenienz
Nachlaß Walter Dexel
Ausstellung
Braunschweig 1962 (Städtisches Museum), Walter Dexel, Kat. Nr. 63, o. S.; München 1968 (Galerie Klihm), o. Kat. Nr., o. S.; Münster/Ulm 1979 (Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Ulmer Museum), Walter Dexel, Kat. Nr. 128, S. 173 mit Farbabb. S. 43; Hamburg 2007 (Hamburger Kunsthalle), Seestücke. Von Max Beckmann bis Gerhard Richter, Kat. Nr. 23 mit Farbabb. S. 44