Ludwig von Hofmann

Ludwig von Hofmann - Kunststudium in Dresden, Karlsruhe und Paris

Ludwig von Hofmann wurde am 17. August 1861 in Darmstadt geboren. Er war ein Sohn des preußischen Politikers Karl Hofmann, der für seine Dienste als Minister im Kabinett Bismarck 1882 mit dem erblichen Adelsstand geehrt wurde. Demzufolge hieß der Student, der ab 1883 in Dresden die Akademie der bildenden Künste besuchte und im Anschluss in Karlsruhe an der Kunstakademie bei Ferdinand Keller studierte, noch ganz einfach Ludwig Hofmann – ohne Adelsprädikat. Für den Wechsel der Ausbildungsstätte zeichnete vor allem Ludwig von Hofmanns Unzufriedenheit mit der noch von den Nazarenern beeinflussten akademischen Ausrichtung in Dresden verantwortlich. Bei Ferdinand Keller erfuhr er die gewünschte Förderung, wurde Meisterschüler und lernte den richtigen Umgang mit der Farbe. Nach einer kurzen Zwischenstation in München gelangte er nach Paris, wo er an der Académie Julian studierte und mit französischen Malern wie Paul-Albert Besnard und Pierre Puvis de Chavannes in Kontakt kam, die sein Kunstverständnis erweiterten.

Einsatz gegen etablierte Strukturen, Professur in Weimar

Ludwig von Hofmann fühlte sich nach diesen Erfahrungen befähigt, als freischaffender Künstler in Berlin zu reüssieren und tat das mit rasch wachsendem Erfolg. Mit Jacob Alberts, Hans Hermann, Walter Leistikow, Friedrich Stahl und anderen Künstlern gehörte er zu der Vereinigung der XI, die sich vom bestehenden Kunstbetrieb emanzipieren wollte; sie war neben der Münchener Sezession die bedeutendste ihrer Art. Als äußerst prägend erwies sich ein längerer Aufenthalt in Italien, vorwiegend in Rom und bei Fiesole, wo Ludwig von Hofmann eine Villa besaß. Hier studierte er intensiv die Antike, deren Rezeption einen bedeutenden Schwerpunkt in seinem Schaffen darstellte. Ab Mitte der 1890er Jahre veröffentlichte Ludwig von Hofmann zahlreiche Illustrationen in der dem Jugendstil verhafteten Kunstzeitschrift Pan; seine Teilnahme an der Internationalen Kunstausstellung in Berlin brachte ihm eine kleine Goldmedaille. 1898 trat er der Berliner Secession bei; 1903 erhielt er eine Professur an der Weimarer Kunstschule, wo er auf zahlreiche verwandte Geister traf, namentlich Harry Graf Kessler, für dessen Bewegung Neues Weimar Ludwig von Hofmann zum Motor wurde.

Bewundert von Kaiserin, Nobelpreisträgern und Literaten

Ludwig von Hofmann fand mit seiner Kunst zahlreiche Bewunderer aus höchsten Kreisen, darunter die österreichische Kaiserin Elisabeth, den Bankier und Kunstmäzen August Freiherr von der Heydt und der Verleger Rudolf Bosse. Auch große Literaten zählten zu den Freunden des Künstlers, so der Literatur-Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann, dessen Sohn Ivo Hauptmann zu den Schülern Ludwig von Hofmanns zählte. Rainer Maria Rilke ließ sich von Hofmanns Bildern zu seinem Gedichtzyklus Die Bilder entlang inspirieren, Thomas Mann ließ das Werk Ludwig von Hofmanns in seinen epochalen Roman Der Zauberberg einfließen. Hugo von Hofmannsthal widmete seinem Beinahe-Namensvetter ein Vorwort, das Hofmanns 1905 erschienene Grafikmappe Tänze einleitete. In Zusammenarbeit mit dem Grafiker Markus Behmer schuf Ludwig von Hofmann Illustrationen für die Übertragung der Odyssee von Leopold Ziegler. In den 1920er und 1930er Jahren verblasste der Ruhm des Malers, die Nationalsozialisten diffamierten einige seiner Werke als entartete Kunst.

Ludwig von Hofmann starb am 23. August 1945 in Pillnitz nahe Dresden.