Leiko Ikemura

Leiko Ikemura - Ohne Titel - verkauft für 57.500 Euro

Die Werke des Künstlers Leiko Ikemura kommen in unseren Auktionen asiatischer Kunst zum Aufruf. Hier haben wir einige Highlights aus den vergangenen Jahren für Sie zusammengestellt:

• Leiko Ikemura - Ohne Titel
• Leiko Ikemura - Ohne Titel (Liegende)
• Leiko Ikemura - Unwetter
• Leiko Ikemura - Ohne Titel

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Leiko Ikemura wurde am 22. August 1951 in Tsu in der japanischen Präfektur Mie geboren. Während ihrer Kindheit und Jugend in Japan entwickelte sie ein starkes Interesse an der westlichen Kultur, das sie schließlich zu einem Studium der spanischen Literatur an der Fremdsprachen-Universität in Osaka führte. Um die dabei gewonnenen Kenntnisse zu vertiefen, ging sie 1972 nach Spanien, wo sie an den Hochschulen von Granada und Salamanca ihr Studium fortsetzte. Von 1973 bis 1978 studierte Leiko Ikemura in Sevilla Malerei an der Kunstakademie. Im Anschluss übersiedelte sie Anfang der 1980er-Jahre in die Schweiz. Hier konnte sie erstmals künstlerische Akzente setzen. Hatte sie sich während ihrer Studienzeit vorwiegend mit plastischen Arbeiten beschäftigt, gelangen ihr jetzt Erfolge auf dem Gebiet der Zeichnung. Ihre Arbeiten fanden vor allem in Deutschland großen Anklang, wurden unter viel Beifall ausgestellt und führten schließlich zu ihrer Ernennung zur Stadtzeichnerin von Nürnberg. Die in dieser Zeit entstandenen Arbeiten präsentierte sie in einer vielbeachteten Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg.

Schemenhafte Frauenfiguren in ausgesuchter Farbkomposition

Leiko Ikemura beteiligte sich 1983 an der Kunstausstellung aktuell '83 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München; 1985 ließ sie sich in Köln nieder. In der Kölner Kunstszene war sie bald so tief verwurzelt, dass sie 1988 neben Künstlern wie Hans-Peter Adamski, Michael Buthe, Markus Lüpertz, Sigmar Polke und Rosemarie Trockel zu den Teilnehmern der Ausstellung Made in Cologne. Zeitweise rückte man sie in die Nähe der Neuen Wilden, doch entwickelte Leiko Ikemura ihre eigene Bildersprache, mit der sie unmittelbar an der Grenze zwischen fernöstlicher und westlicher Kunst Einflüsse der beiden sie prägenden Kulturen zu einzigartigen Kosmos- und Seelenlandschaften verschmolz. 1991 wurde Leiko Ikemura an die Universität der Künste in Berlin berufen. Mitte der 1990er-Jahre entdeckte sie die Frau als zentrales Motiv ihrer künstlerischen Arbeit. Dabei reduzierte sie ihre Mädchengestalten auf farbige Schemen, brach mit den malerischen Mitteln der Abstraktion ihre Figuren auf die wesentlichen Züge herunter und erzielte damit eine für sie charakteristische Intensität des Ausdrucks.

Eigenständige Bilderwelten zwischen Figuration und Abstraktion

Leiko Ikemura blieb trotz aller Erfolge in Deutschland ihrem Heimatland Japan treu; 2014 folgte sie dem Ruf nach Kanagawa-ku, um an der Joshibi Universität für Kunst und Design eine Professur anzutreten. Farbe, Reduktion und Vermischung sind essenzielle Stilelemente der Japanerin, die neben ihren Frauenfiguren auch kosmische Landschaften und Hybridwesen für ihre entrückten Traum- und Seelenlandschaften aufbietet. Die Grenzen zwischen Figur und Umgebung sind mitunter nicht klar umrissen und werden zu einer gänzlich neuen Gestalt. Für ihr Werk erhielt Leiko Ikemura Preise und Auszeichnungen, darunter 1981 ein Stipendium der Kiefer Hablitzel Stiftung, 2001 den Deutschen Kritikerpreis für Bildende Kunst, 2007 den Iserlohner Kunstpreis, 2008 den August-Macke-Preis, 2014 den Cologne-Fine-Art-Preis und 2015 den Sparda-Kunstpreis NRW.

Leiko Ikemura lebt und arbeitet heute abwechselnd in Berlin und Köln.