Emil Volkers

Emil Volkers - Der Künstler begeisterte sich früh für Pferde und Malerei

Emil Volkers wurde am 4. Januar 1831 in Birkenfeld an der Nahe geboren. Der Künstler verbrachte seine Kindheit in ländlicher Umgebung und besuchte besonders gern die Poststation seines Heimatortes. Dort entdeckte Emil Volkers seine Liebe zu den Pferden, die ihn ein Leben lang begleitete und die sein malerisches Schaffen entscheidend prägte. Seine zweite große Leidenschaft galt der Kunst. Nach seinen ersten künstlerischen Gehversuchen, den Zeichnungen von Pferden, die er noch mit kindlicher Unbekümmertheit anfertigte, entschloss er sich schließlich zu einer ernst zu nehmenden Ausbildung: Zunächst studierte er darum in Dresden an der Kunstakademie bei Julius Schnorr von Carolsfeld, dem großen Romantiker und führenden Vertreter der Nazarenischen Kunst. 1852 ging Emil Volkers nach München, um an der dortigen Akademie sein Studium fortzusetzen. In München traf er mit Albrecht Adam und seinem Sohn Franz Adam zwei begabte und angesehene Meister, die seine Begeisterung für Pferde teilten und ihm wertvollen Unterricht erteilten. Im Anschluss an sein Studium unternahm Emil Volkers Studienreisen nach Italien und Rumänien, wobei auch dabei seine Aufmerksamkeit nicht allein der Landschaft, sondern vor allem den Pferden galt.

Die exakten Darstellungen begeisterten ein internationales Publikum

Emil Volkers konnte bereits mit seinen ersten Pferdebildern für den Oldenburger Hof seinen Ruf als begabter Maler begründen und erhielt schnell weitere Aufträge von verschiedenen Gestüten. 1857 ließ er sich in der Künstlerstadt Düsseldorf nieder und wurde dort Mitglied des Künstlervereins Malkasten. Emil Volkers war ein oft und gern gesehener Gast auf den Gestüten und Pferdeställen der Umgebung; er besuchte das berühmte preußische Gestüt Trakehnen und das Niedersächsische Landgestüt Celle. An Interessenten und Käufern für seine Gemälde fehlte es ihm nie; zahlreiche private Auftraggeber und Museen erwarben seine Werke – noch zu seinen Lebzeiten gelangten seine berühmten Pferdeportraits auch in englische und amerikanische Sammlungen. Die ungemein realistische Darstellung von dokumentarischer Qualität verschaffte Volkers' Bildern einen Platz in mehreren Pferdesachbüchern wie dem 1869 erschienenen Band Vorzügliche Pferderassen Europas und dem 1880 folgenden Sammelwerk Abbildungen vorzüglicher Pferde-Rassen.

Lebensnahe Pferdebilder an der Schwelle zur Fotografie

Emil Volkers bot mit seiner Kunst stolzen Pferdezüchtern die willkommene Möglichkeit, ihre Tiere zu präsentieren. So zeigen die meisten Bilder des Malers besondere Tiere von Rang und Namen, die oft bedeutenden Persönlichkeiten gehörten. Es entstand auch eine Reihe von kombinierten Pferde- und Personenporträts, die zum Beispiel den deutschen Kaiser Wilhelm I. und den Reichskanzler Otto Bismarck hoch zu Ross zeigten. Damit war Volkers auch ein Vorläufer des bald einsetzenden Wilhelminismus und des einhergehenden Personenkults. Ungeachtet dieser politischen Akzente begeistern die Bilder des Künstlers noch heute mit ihrer eindrucksvollen Naturtreue, die sich nahe einer fotorealistischen Wiedergabe bewegt. Manchem Zeitgenossen war diese Nähe des Bildes zum Modell zu viel, so wurde Volkers mitunter eine allzu genaue Wiedergabe vorgeworfen, bei der die künstlerische Gestaltungskraft in den Hintergrund gedrängt werde. Als Folge seiner Reisen schuf der Maler auch zahlreiche Genrebilder, die historisch hochinteressante Dokumentationen des Lebensalltags auf seinen Reisestationen beinhalten.

Emil Volkers starb am 30. Mai 1905 in Düsseldorf.