Anton Henning ist der virtuose Barmixer unter den großen Künstlern der Gegenwart; der deutsche Maler, Bildhauer und Filmemacher versteht sich wie kein Zweiter auf das Durcheinanderwirbeln und Vermischen verschiedener Techniken und Stilrichtungen und beweist gerade dabei seine einzigartige, faszinierende Originalität.
(...) WeiterlesenAnton Henning - Ein halbes Jahrzehnt in den USA bringt den Durchbruch
Anton Henning wurde 1964 in Berlin geboren. Eine formelle künstlerische Ausbildung durchlief er nie; seine umfassenden Kenntnisse der verschiedensten Techniken eignete er sich ausschließlich als Autodidakt an. Im Alter von 25 Jahren lockte die Welt- und vor allem Kunststadt New York den jungen Mann über den großen Ozean in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten; ein halbes Jahrzehnt sollte Anton Henning dort verweilen, Erfahrungen sammeln und sich auf der großen Weltbühne als bildender Künstler positionieren. Zuvor hatte er bereits ein paar Monate in London verbracht und mit einigem Erfolg seine frühen Bilder in der Kölner Galerie Heinz Holtzmann präsentiert, aber erst in New York sollte ihm der ersehnte Durchbruch gelingen. Hier besaß er seit 1989 ein eigenes Atelier, in dem zahlreiche Werke entstanden; eine durch Henning häufig genutzte Arbeitsmethode dieser Zeit war das Übermalen von bestehenden Fotografien. Die psychedelische Kunst der späten 1960er Jahre inspirierte Anton Henning dagegen zu seinen Jazzbildern.
Eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit der Malerei
Anton Henning bespielt das weite Feld der Postmoderne, löst Altvertrautes aller Jahrhunderte aus seinem bewährten Rahmen und verwischt mit kühner Lässigkeit alle gesetzten Grenzen zwischen Stilrichtungen und Epochen. Henning tanzt mit der Malerei, liebt sie, vertraut ihr, scherzt mit ihr, behütet und fördert sie, versteht sie als Ehefrau, Mutter, Tochter, Geliebte und anderes Ich. So entsteht ein opulenter Bilderkosmos, den zu durchdringen auch kundigsten Experten alles andere als leichtfällt. Mit seiner abstrakten Malerei erinnert Anton Henning zuweilen an Piet Mondrian, springt aber schnell weiter zu Goya und van Gogh, verschmilzt Akte mit Blumenstillleben, reiht Farbfelder aneinander, nur um sie in feinster arabesker Linienkunst im Stil von Henri Matisse aufzulösen. Die Anklänge an die etablierten Bildgattungen sind dabei vom Künstler durchaus gewollt, dienen ihm als Rahmen oder Kern für die Ausführung seiner eigenen Formsprache, deren Idiome er nach Belieben zu wechseln versteht. Mit dem Hennling, einem charakteristischen Schlaufengebilde, hat der Künstler sein eigenes Leitmotiv geschaffen, das sich durch eine Vielzahl seiner Werke zieht und oft als versteckte Signatur an unauffälligen Stellen eingefügt ist.
Immer wieder ein kühner Schritt über die Leinwand hinaus
Anton Henning interessiert sich über die Malerei hinausgehend auch für die Objektkunst. Schon als Maler nähert er sich dieser immer wieder durch die Gestaltung aufwendiger, exponierter Rahmen für seine Gemälde. Seine Bilder präsentiert der Künstler in der Zusammenschau mit eigens ausgewählten, oft selbst erstellten Tapeten und Teppichen, Skulpturen und sonstigen Objekten als raumfüllende Installationen, begehbare Salons, die er zusätzlich mit selbstproduzierter Musik unterlegt. 2007 übernahm er die Innenausstattung des Restaurants im Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen. Für seine Kunst erhielt Anton Henning Preise und Auszeichnungen, darunter der Förderpreis Bildende Kunst der Berliner Kunstakademie. Sein Werk ist einer Vielzahl bedeutender Museen und Galerien vertreten, nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA.
Anton Henning lebt und arbeitet heute in Manker bei Fehrbellin.
Anton Henning - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: