Karl Hubbuch

Karl Hubbuch - Studium in Karlsruhe und Berlin

Karl Hubbuch wurde am 21. November 1891 in Karlsruhe geboren. Der Sohn eines ehemaligen badischen Offiziers und späteren Telegrafenbeamten besuchte zunächst das humanistisch geprägte Bismarck-Gymnasium in Karlsruhe, entwickelte dort seine Neigung zur Kunst und schrieb sich im Anschluss an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe ein. In der Zeichenklasse des aus Leipzig stammenden Malers und Illustrators Walter Georgi fand Karl Hubbuch in Rudolf Schlichter und Georg Scholz zwei verwandte Geister, mit denen er bald den künstlerischen Weg der »Neuen Sachlichkeit« beschreiten sollte. 1912 ging Hubbuch nach Berlin, um dort bei Emil Orlik sein Studium fortzusetzen – auch dort traf er in George Grosz einen jungen Künstler mit ähnlichen Ansichten. 1914 meldete sich Karl Hubbuch freiwillig zum Militär und diente im Ersten Weltkrieg bei der Artillerie. Eine schwere Erkrankung sorgte dafür, dass er seine Künstlerlaufbahn erst 1920 fortsetzen konnte: diesmal an der Badischen Landeskunstschule als Meisterschüler in der Radierklasse von Walter Conz.

Berufsverbot durch die Nationalsozialisten

Karl Hubbuch wurde 1924 Assistent von Ernst Würtenberger in dessen Lithografenklasse an der Karlsruher Akademie, übernahm 1925 selbst die Leitung einer Zeichenklasse und erhielt 1928 seine Ernennung zum Professor. 1931 veröffentlichte er im Selbstverlag Skizzen und Zeichnungen, die er während seiner Studienreisen nach Frankreich angefertigt hatte, unter dem Titel »La France«. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten hatte für Karl Hubbuch böse Folgen: 1933 wurde er mit einem Berufsverbot belegt, 1937 musste er die Diffamierung seines Werkes als »entartete Kunst« miterleben. Während seine Bilder aus öffentlichen Sammlungen entfernt wurden, schlug sich Hubbuch als Hilfsarbeiter durch und fand von 1941 bis 1945 ein Auskommen als Designer von Keramikfliesen bei der berühmten Staatlichen Majolika Manufaktur in Karlsruhe. 1947 erhielt er einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Karlsruhe, gegen Ende desselben Jahres konnte er auch als Professor an die Badische Kunstakademie zurückkehren. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1957 unternahm Hubbuch zahlreiche Reisen, insbesondere nach Frankreich, und entfaltete als freischaffender Künstler eine rege Ausstellungstätigkeit.

Erfolge in Nachkriegsdeutschland

Karl Hubbuch wird für gewöhnlich der »Neuen Sachlichkeit« und dem Verismus zugeordnet. Ein wichtiges Motiv stellte die Stadt mit ihren Menschen dar, die er vor allem in Gestalt von Paris künstlerisch interpretierte. Nach dem Krieg fand er ein häufig genutztes Motiv im Kind, das für ihn die neu erwachte Hoffnung nach den dunklen Kriegsjahren verkörperte. Obwohl sein Werk weitaus weniger offensichtliche politische Bezüge enthielt als dies bei George Grosz oder Otto Dix der Fall war, engagierte sich der Künstler unverhohlen für den Kommunismus: Er stand KPD und DKP nahe, verkehrte regelmäßig mit dem kommunistischen Widerstandskämpfer Karl Wagner und dessen Frau Hilde. Für sein Werk erhielt Karl Hubbuch Preise und Auszeichnungen, darunter 1959 die Silbermedaille im Internationalen Wettbewerb für den Frieden in Leipzig, 1961 den Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg und 1965 war er Ehrengast der Villa Massimo in Rom. Eine nahezu vollständige Erblindung brachte 1970 die Schaffenskraft Karl Hubbuchs zum Erliegen.

Karl Hubbuch starb am 26. Dezember 1979 in seiner Geburts- und Heimatstadt Karlsruhe. Hubbuch war zweimal verheiratet und hatte eine Tochter. In Kraichtal ist die Professor-Hubbuch-Straße nach ihm benannt. Eine umfassende kunstwissenschaftliche Würdigung seines Werkes erfolgte erst postum.