Karl Hugo Schmölz

Karl Hugo Schmölz kam über seinen Vater zur Fotografie

Karl Hugo Schmölz wurde am 6. Oktober 1917 in Weißenhorn geboren. Mit der Fotografie kam er schon früh durch seinen Vater, den Kölner Fotografen Hugo Schmölz (1879–1938), in Berührung. Von diesem erlernte er noch als Schüler in den 1930er-Jahren die Grundlagen des fotografischen Handwerks, später ging Karl Hugo Schmölz bei den Fotografen Artur Ohler (1883–1973) und wahrscheinlich Willi Moegle (1897–1989) in die Lehre. Nach dem Tod des Vaters übernahm der noch in Ausbildung befindliche Sohn die seit 1924 bestehende fotowerkstatt hugo schmölz und orientierte sich bei der Erfüllung der offenen Aufträge zunächst stark am väterlichen Stil, was im Frühwerk zu einigen Verwechslungen führte. Hugo Schmölz hatte sich auf schwierig zu realisierende Architekturaufnahmen spezialisiert und genoss für seine hohen fotografischen Standards breite Anerkennung. Während des Zweiten Weltkriegs dokumentierte Karl Hugo Schmölz Denkmäler und trug zur Auswertung von Luftbildern bei, erst nach Kriegsende konnte er im Jahr 1948 seine Meisterprüfung ablegen.

Private und berufliche Partnerschaft mit Walde Huth

Karl Hugo Schmölz setzte seine dokumentarische Arbeit nach dem Krieg fort und machte mit seiner Großbildkamera zahlreiche Aufnahme vom zerstörten Köln, die sich durch ihre sachliche Sprache von den zeitgleich entstanden emotionalen Bildern seines Zunftkollegen Hermann Claasen (1899–1987) abhoben. 1956 heiratete er die Fotografin Walde Huth (1923–2011), mit der er bis zu seinem Tod das erfolgreiche Fotostudio schmölz + huth betrieb. Gemeinsam mit seiner Frau wandte sich Karl Hugo Schmölz nun auch der Werbefotografie zu und konnte auf diesem Gebiet neue Maßstäbe setzen, indem er die Prinzipien der Architekturfotografie, die er so glänzend beherrschte, auf sein neues Tätigkeitsfeld übertrug. Er überhöhte die Gebrauchsobjekte ins Monumentale und setzte auf einen innovativen Umgang mit Farbe, der sein fotografisches Werk dieser Zeit teilweise in die Nähe der Pop-Art rückte. Die in nüchterner Sachlichkeit dargestellten schwarz-weißen Trümmerlandschaften der Nachkriegszeit wichen einer optimistisch-bunten Werbewelt.

Eindrucksvolle fotografische Dokumentation von Köln

Karl Hugo Schmölz ist heute vor allem für seine eindrucksvolle fotografische Dokumentation des Wiederaufbaus von Köln bekannt, für die er mit den berühmtesten Architekten seiner Zeit zusammenarbeitete, darunter Adolf Abel (1882–1968), Dominikus Böhm (1880–1955) und Gottfried Böhm (1920–2021), Wilhelm Riphahn (1889–1963) und Rudolf Schwarz (1897–1961). Seine Bilder des zerstörten und im Wiederaufbau befindlichen Köln bilden dabei einen reizvollen Gegensatz zu den Fotografien des Kölns der Vorkriegszeit, die sein Vater angefertigt hatte. Vater und Sohn teilten einen kompromisslos hohen Qualitätsanspruch. Als Werbefotograf inszenierte Karl Hugo Schmölz vor allem die Designmöbel der Firma Interlübke; später war er auch auf dem Gebiet der Modefotografie tätig. Beide wichtigen Tätigkeitsgebiete gelten als noch nicht in vollem Umfang erschlossen.

Karl Hugo Schmölz starb am 22. Oktober 1986 in Lahnstein.