Jean Eugène Auguste Atget

Geburtsdatum/-ort

12. Februar 1857, Libourne, Frankreich

Todestag/-ort

4. August 1927, Paris, Frankreich

Eugène Atget
Eugène Atget - Juvisy, Belles Fontaines

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Jean Eugène Auguste Atget Biografie

Eugène Atget schaffte es über viele Jahrzehnte hinweg nahezu unbemerkt, eine faszinierende fotografische Dokumentation über das alte Paris anzulegen. Heute gilt sein einzigartiges Archiv zu Recht als nationales Kulturgut; es hat die lebendige Erinnerung an eine untergegangene Welt bewahrt und Geschichte für die Gegenwart festgehalten.

Eugène Atget - Als gescheiterter Schauspieler und Maler zur Fotografie

Eugène Atget wurde am 12. Februar 1857 als Jean Eugène Auguste Atget in Libourne geboren. Sein Vater, ein Kutschenbauer, starb bereits 1862, die Mutter nur wenig später. Seine Kindheit verbrachte Atget darum bei seinen Großeltern mütterlicherseits in Bordeaux; nach dem Abschluss der Realschule trat er in die Handelsmarine ein. Im Jahr 1878 gelangte er nach Paris, mit dem Ziel, Schauspieler zu werden. Seine erste Aufnahmeprüfung für die Schauspielschule schlug fehl; die Einberufung zum Militärdienst verhinderte weitere Bemühungen. So verdingte sich Eugène Atget mehr schlecht als recht bei einer reisenden Schaustellertruppe und trat in den Randbezirken von Paris auf. Gesundheitliche Beschwerden brachten ihn dazu, die Schauspielerei aufzugeben und es mit der Malerei zu versuchen; der auch hier ausbleibende Erfolg führte ihn schließlich zur Fotografie. Seine ersten Fotografien entstanden 1888 in Amiens und Beauvais. Im Jahr 1890 kehrte Eugène Atget nach Paris zurück und betätigte sich fortan als professioneller Fotograf.

Scharfsichtiger Chronist des alten Paris ohne Reputation

Eugène Atget kam in einer Zeit zur Fotografie, als diese in den Kinderschuhen steckte und die Grenze zwischen Kommerz und Kunst noch fließend war. Zunächst verkaufte er seine Bilder von Blumen, Landschaften, Baudenkmälern und sonstigen adretten Motiven an andere Künstler, dann entdeckte er allmählich seine eigentliche Profession, die ihn bis zum Rest seines Lebens, über 35 Jahre lang, begleiten sollte: die Altstadt von Paris. Im Zuge städtebaulicher Maßnahmen verschwanden die alten Winkel, Gebäude und ganze Straßenzüge aus der französischen Metropole, wurden ersetzt und modernisiert. Das Bild der Stadt änderte sich, nicht nur in architektonischer Hinsicht: Berufe starben aus, ganze Gesellschaftsschichten fielen plötzlich aus dem Raster. Eugène Atget hielt auf seinen Streifzügen fest, was seinen Zeitgenossen nicht erhaltenswert schien: Er fotografierte alte Häuser vor ihrem Abriss, Schaufenster von Geschäften, die bald geschlossen wurden, Parks, Drehorgelspieler, Prostituierte, selbst kleinste Einzelheiten wie Türklinken. Die Bilder sicherten ihm seinen Lebensunterhalt, konnte er sie doch an interessierte Touristen und Sammler verkaufen, sowie an Maler, die sie gern als Vorlage für ihre eigenen Bilder nutzten. Zu künstlerischem Ruhm verhalfen sie ihrem Schöpfer zunächst jedoch nicht.

Fotografischer Vorläufer des Surrealismus, späte Anerkennung

Eugène Atget schuf seine Fotografien mit so großer Präzision und Schärfe, dass der erzielte Detailgrad die Bilder schon beinahe wieder unwirklich wirken ließ – bis heute gilt er darum als Vorläufer des Surrealismus. Schließlich wurden bedeutende Künstler wie Man Ray, Henri Matisse, André Derain und Pablo Picasso auf ihn aufmerksam. In Sonderheit die mit Man Ray befreundete junge Fotografin Berenice Abbott zeigte sich tief beeindruckt von der Ästhetik Atgets und setzte sich auch nach seinem Tod sehr für den Erhalt und die Pflege des fotografischen Nachlasses ein. Im Jahr 1920 war auch die französische Regierung auf die historische Kostbarkeit aufmerksam geworden und kaufte in der Folge einen Großteil des bereits stark beschädigten Archivs, um es für die Nachwelt zu erhalten. Obwohl Eugène Atget tatsächlich auf eine bereits zu seiner Zeit veraltete Technik mit dem Format 18x24 cm setzte, ist die oft erzählte Anekdote, dass ihm eine moderne Rolleiflex-Kamera zu schnell gewesen wäre, nur eine nette Erfindung: Die Rolleiflex wurde erst nach Atgets Tod auf den Markt gebracht.

Eugène Atget starb am 4. August 1927 in Paris.

© Kunsthaus Lempertz

Jean Eugène Auguste Atget Preise

KünstlerKunstwerkPreis
Jean Eugène Auguste AtgetJuvisy, Belles Fontaines€13.420
Jean Eugène Auguste AtgetCour Ovale, Fontainebleau€4.960
Jean Eugène Auguste AtgetHotel Ste Anne, Paris€4.760
Jean Eugène Auguste AtgetPassage des Eaux entre la rue Raynouard et le quai de Passy, Paris (16ème arr.)€3.780
Jean Eugène Auguste AtgetQuai d'Orléans, Ile Saint-Louis€3.720
Jean Eugène Auguste AtgetAu Mortier d'Or, 44 Rue des Lombards€3.720

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