Ilse Bing
Geburtsdatum/-ort
23. März 1899, Frankfurt am Main, Deutschland
Todestag/-ort
10. März 1998, New York, Vereinigte Staaten

Ilse Bing - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
- Ilse Bing - Tour Eiffel, Paris
- Ilse Bing - Pensionnat de Jeunes Filles, Tours
- Ilse Bing - Schiaparelli Lily Parfum
- Ilse Bing - Rue de Valois, Paris
- Ilse Bing - Ohne Titel (Prostituierte, Amsterdam)
- Ilse Bing - Selbstportrait mit Leica
- Ilse Bing - Champs de Mars
- Ilse Bing - Le coup de vent, Tour Eiffel
- Ilse Bing - Greta Garbo Poster, Paris
- Ilse Bing - Selbstportrait
Ilse Bing Biografie
Ilse Bing empfand die Fotografie als eine erweiterte Möglichkeit des Sehens und machte davon eindrucksvoll Gebrauch. Die deutsch-amerikanische Fotografin galt als Meisterin der Komposition und wegweisende Künstlerin, obwohl sie ihre Laufbahn aus freien Stücken früh beendete.
Ilse Bing - Schon als junges Mädchen fotografiebegeistert
Ilse Bing wurde am 23. März 1899 in Frankfurt am Main geboren. Als Tochter eines wohlhabenden jüdischen Kaufmanns begann ihr Leben unter einem guten Stern. Viele Türen standen ihr offen, die wichtigste davon war eine Kodak Boxkamera, die sie im Alter von 14 Jahren geschenkt bekam. Mit diesem rudimentären Fotoapparat nahm Ilse Bing ihr erstes Selbstporträt auf. Die Faszination für die Fotografie und die Macht der Bilder ließen Ilse Bing fortan nicht mehr los; ihr 1920 begonnenes Studium der Mathematik und der Physik brach sie bald zugunsten eines Studiums der Kunst- und Architekturgeschichte ab. 1924 wählte sie den Architekten Friedrich Gilly als Thema ihrer Dissertation, diese blieb jedoch unvollendet, da sich Bing unter dem Eindruck der Arbeiten der französischen Fotografin Florence Henri endgültig der Fotografie zuwandte. Mit einer damals brandneuen Leica begann sie ihre fotojournalistische Karriere. Erste Arbeiten erschienen in der überregionalen Zeitung Das illustrierte Blatt. Für ihre fotografische Dokumentation über das Projekt »Neues Frankfurt« und die beteiligten Architekten um Mart Stam und Ferdinand Kramer konnte Bing auf die Kenntnisse aus ihrem Studium der Architekturgeschichte zurückgreifen.
Erfolgreiche Zeit in Paris zwischen den Weltkriegen
Ilse Bing ging Ende der 1930er Jahre nach Paris, um dort für verschiedene französische Zeitschriften zu arbeiten. In ihrer Heimat hatte sich die freigeistige junge Künstlerin zu eingeengt gefühlt – trotz der verständnisvollen Förderung durch das Fotografenpaar Ella Bergmann-Michel und Robert Michel. Ihre Fotoreportagen erschienen unter anderem in Le Monde Illustré und Arts et Métiers Graphiques. Ihr furioser Umgang mit der Kamera brachte ihr auf Ausstellungen viel Lob ein, so pries sie der Fotograf und Kritiker Emmanuel Sougez als »Königin der Leica«. Ilse Bing besaß auch ein gutes Gespür für innovative Techniken, so arbeitete sie 1934 unabhängig von den gleichzeitig entstehenden Werken des amerikanischen Fotografen Man Ray mit der Solarisation. In Paris lernte sie auch den Pianisten Konrad Wolff kennen, den sie 1937 heiratete. Wolff stand ihr auch bei, als sie nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Frankreich in das Internierungslager Camp de Gurs gebracht wurde. Dort war die Philosophin Hannah Arendt ihre Leidensgenossin. Nachdem Konrad Wolff unter großen persönlichen Opfern Bings Freilassung erreicht hatte, emigrierte das Paar über Marseille in die USA.
Auf dem Gipfel des Ruhms die Abkehr von der Fotografie
Ilse Bing konnte zwar in New York durchaus an ihre Pariser Erfolge anknüpfen, allerdings fühlte sich die Künstlerin in der amerikanischen Metropole nie wirklich heimisch blickte mit Wehmut auf die Jahre an der Seine zurück. In den 1940er und 1950er Jahren porträtierte Ilse Bing vor allem Kinder, daneben aber auch bedeutende Persönlichkeiten wie das Ehepaar Dwight D. und Mamie Eisenhower. Erst nach dem Ende des Krieges konnte Ilse Bing ihre alten Wirkungsstätten Frankfurt und vor allem Paris wieder besuchen. 1957 wandte sie sich der Farbfotografie zu, doch schon zwei Jahre später fasste sie den überraschenden Schluss, überhaupt nicht mehr zu fotografieren. Ihrem enttäuschten Umfeld gegenüber begründete sie diese drastische Entscheidung mit der gewonnenen Überzeugung, die erzählerischen Mitteln der Fotografie aufgebraucht zu haben. Bing fühlte, dass sie den Höhepunkt ihrer fotografischen Entwicklung erreicht hatte und wollte einen möglichen Niedergang vermeiden, indem sie sich einem neuen Medium verpflichtete – dem geschriebenen Wort und der Zeichnung.
Ilse Bing starb am 10. März 1998 in New York.
© Kunsthaus Lempertz
Ilse Bing Preise
Künstler | Kunstwerk | Preis |
---|---|---|
Ilse Bing | Tour Eiffel, Paris | €7.930 |
Ilse Bing | Pensionnat de Jeunes Filles, Tours | €7.068 |
Ilse Bing | Schiaparelli Lily Parfum | €4.270 |
Ilse Bing | Rue de Valois, Paris | €3.720 |
Ilse Bing | Ohne Titel (Prostituierte, Amsterdam) | €3.528 |
Ilse Bing | Selbstportrait mit Leica | €3.050 |