Günter Haese

Der deutsche Bildhauer Günter Haese wird 1924 in Kiel geboren. Mit 15 Jahren beginnt er eine Ausbildung als Dekorationsmaler, wird dann jedoch in den Krieg eingezogen. Seine autodidaktische Ausbildung als Maler und Zeichner versucht er ab 1949 durch den Besuch einer Privatschule in Plön/Holstein zu fundieren. 1950 geht er an die staatliche Kunstakademie in Düsseldorf, wo er zunächst unter Bruno Goller studiert, dann jedoch in die Bildhauerklasse von Ewald Mataré wechselt. 1956 wird er dessen Meisterschüler und beteiligte sich an den Arbeiten an den Kölner Domtüren. 

Anfang der 1960er Jahre entdeckt Günter Haese Messingteile und die Bestandteile von Uhren wie Spiralfeder und Rädchen für seine räumlichen Objekte. Es entstehen erste Drahtgeflechte aus Kugeln, Zylinder und Spiralen. Mit diesen kinetischen Kunstwerken – zusammengelötet aus Messing und Phosphorbronze – findet Haese zu einem ganz individuellen Formenvokabular. In zahlreichen Variationen entstehen so durch Leichtigkeit und Labilität gekennzeichnete Skulpturen, die auch durch eine gewisse Räumlichkeit bestechen. In Differenz zu vielen Vertretern der Zero-Bewegung verwendet Haese keinen Strom für seine fragilen Gebilde. Vielmehr genügt ein leichter Luftzug um die kinetischen Arbeiten in Schwingung zu versetzen.  

Ausstellungen im Museum of Modern Art sowie die Beteiligung am Deutschen Pavillon bei der Weltausstellung in Montreal 1967 verleihen Haese internationale Bekanntheit. Seine Arbeiten befinden sich in zahlreichen Museen und Sammlungen. Der Künstler stirbt 2016 in Hannover.