Pierre-Auguste Renoir - Anfänge als Porzellanmaler, Unterricht bei Charles Gleyre
Pierre-Auguste Renoir wurde am 25. Februar 1841 in Limoges in Frankreich geboren. Als Spross einer armen Arbeiterfamilie gab es für ihn zunächst kaum Berührungspunkte mit der Kunst. Weil sein Vater als Schneider in Limoges nicht genug Geld verdienen konnte, zog die Familie nach Paris, wo Pierre-Auguste Renoir eine Lehre als Porzellanmaler absolvierte. Darin bewies er so viel Geschick, dass ihm die Manufaktur bald anspruchsvolle Arbeiten anvertraute und ein anständiges Gehalt zahlte, sodass er seine Eltern unterstützen konnte. Von 1861 bis 1864 studierte Renoir bei dem Schweizer Maler Charles Gleyre, löste sich aber mit der Zeit von dessen Vorbild und orientierte sich stattdessen an den französischen Realisten Díaz de la Peña und Gustave Courbet, die er zufällig beim Malen im Wald kennengelernt hatte. Beide erkannten das Talent des jungen Künstlers und ermutigten ihn, sich so eng wie möglich an der Wirklichkeit zu orientieren. In Paris schloss Pierre-Auguste Renoir prägende Freundschaften mit Künstlern wie Alfred Sisley, Frédéric Bazille und vor allem Claude Monet, mit denen er bevorzugt im Freien malte. 1968 präsentierte er im Pariser Salon sein berühmtes Gemälde Lise mit dem Sonnenschirm, für das ihm seine Geliebte Lise Tréhot Modell gestanden hatte.
Entbehrungsreiche Jahre, Förderung durch Madame Charpentier
Die Erfahrungen, die Pierre-Auguste Renoir bei seiner Freilichtmalerei gesammelt hatte, übertrug er auch in seine Arbeit im Atelier und konnte damit Kritiker und Publikum mit großer Natürlichkeit und Frische überzeugen. Trotzdem gab es für den jungen Künstler kaum Verkäufe, und die finanziellen Verhältnisse waren so prekär, dass er sich laut eigener Aussage nicht einmal jeden Tag etwas zu essen leisten konnte. Nach den Wirren des Deutsch-Französischen Krieges und des Aufstandes der Pariser Kommune pflegte er wieder regen Umgang mit seinen Freunden Sisley und Monet sowie Édouard Manet. Trotz der Förderung durch den Kunsthändler Paul Durand-Ruel reichten Renoirs Einkünfte gerade so zur Sicherung seines Lebensunterhalts. Besserung trat erst Mitte der 1870er-Jahre ein, als er lukrative Aufträge für den Verleger Georges Charpentier und den Zollbeamten Victor Chocquet übernahm. Insbesondere die einflussreiche Mäzenin Marguerite Charpentier fand er so viele Auftraggeber, dass ihm die viele Arbeit zeitweise sogar lästig wurde.
Pierre-Auguste Renoir blieb bis zu seinem Tod ein produktiver Künstler
Seine deutlich verbesserte finanzielle Situation erlaubte Pierre-Auguste Renoir Anfang der 1880er-Jahre drei große Reisen, die ihn zweimal nach Algerien und einmal nach Paris führten. 1882 hielt er sich in Palermo auf und porträtierte den berühmten Komponisten Richard Wagner wenige Monate vor dessen Tod. Der Aufenthalt in Italien hinterließ deutliche Spuren im Werk von Pierre-Auguste Renoir, der sich jetzt stark an den Fresken Raffaels und am Werk von Jean-Auguste-Dominique Ingres orientierte. Trotz einer vorübergehenden Schaffenskrise, in der er sich vom Publikum vergessen und in einer kreativen Sackgasse wähnte, behielt er seine hohe Produktivität bis ans Ende seines Lebens bei. Gesundheitliche Probleme schränkten ihn stark ein, sodass er sich den Pinsel jeden Tag an die Hand binden ließ und einen seiner Schüler mit Hilfsarbeiten beauftragte.
Pierre-Auguste Renoir starb am 3. Dezember 1919 in Cagnes-sur-Mer an der Côte d'Azur. Sein beachtliches künstlerisches Vermächtnis umfasst rund 6.000 Werke, darunter Stillleben, Porträts von Kindern und Erwachsenen, Landschaftsbilder, Gesellschaftsszenen und Akte.
Pierre-Auguste Renoir - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: