30 bedeutende Werke aus Will Grohmanns Nachlass bei Lempertz

In den am 29. und 30. November in Köln stattfindenden AuktionenModerner und Zeitgenössischer Kunst kommen in diesem Herbst rund 30 Werke von Pionieren der Abstraktion aus dem Nachlass von Will Grohmann und Renate Glück zum Aufruf.

An der Spitze steht ein auf 100.000 - 150.000 Euro geschätztes Gemälde von Hans Hartung aus dem Jahr 1955. Es ist eines von drei Werken des documenta-Teilnehmers, der als einer der wichtigsten Repräsentanten des Informel gilt. Den engen Kontakt Grohmanns zum Künstler belegt die persönliche Widmung auf einem weiteren Hartung Gemälde von 1962 (Schätzpreis 40.000 - 60.000 Euro).

Von dem Stuttgarter Maler und Grafiker Willi Baumeister, der ein enger Freund Grohmanns war, werden insgesamt sechs Werke aufgerufen; darunter Cézanne auf dem Weg zum Motiv. Auch diese Arbeit hat der Künstler mit einer persönlichen Widmung für Grohmann versehen: 'Für Will, herzlichst' (Schätzpreis: 40.000 - 60.000 Euro). Rund zwanzig Jahre früher widmete ihm Wassily Kandinsky eine nun auf 50.000 - 70.000 Euro geschätzte Tuschfederzeichnung von 1927.

Der deutsch-französische Künstler Hans Arp ist mit der feinen Bronzeplastik Petite figure appuyée dite l'égyptienne von 1938 mit einem Schätzpreis von 80.000 - 100.000 Euro vertreten. Aus dem Jahr 1944 stammt die wichtige Papierarbeit Triebkräfte der Erde von Fritz Winter,sie hat eine Taxe von 80.000 - 120.000 Euro.

Von dem spanisch-katalanischen Maler und Bildhauer Joan Miró kommt die Papierarbeit in Aquarell und Gouache Femmes et oiseaux dans la nuit mit einem Schätzpreis von 70.000 - 90.000 zum Aufruf. Hervorzuheben ist zudem eine Arbeit Paul Klees: Bildnisskizze Frau CII, geschätzt auf 30.000 - 50.000 Euro. Von Hermann Glöckner kommen insgesamt vier Arbeiten zum Aufruf. Die frühe Tafel Gefaltete Streifen in Weiß und Gelb auf Schwarz aus dem Jahr hat eine Taxe von 30.000 - 50.000 Euro.

Der 1887 geborene Will Grohmann war einer bedeutendsten deutschen Kunsthistoriker und -kritiker des 20. Jahrhunderts. Er pflegte engen Kontakt zu den jungen Malern der Künstlergruppe Brücke und war ein wichtiger Förderer der Bauhaus-Bewegung. Grohmann zählte zahlreiche Künstler zu seinen Freunden, darunter Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Otto Dix, Paul Klee, Wassily Kandinsky, Oskar Schlemmer, Willi Baumeister uns Hans Hartung.

Renate Glück, die Schwester von Will Grohmanns Ehefrau Annemarie, war eine angesehene Sammlerin, die Künstlerbekanntschaften in ganz Deutschland pflegte. Nach dem Tod ihres Schwagers führte sie dessen Nachlass verantwortungsvoll fort.