Hugo Erfurth
Geburtsdatum/-ort
14. Oktober 1874, Halle, Deutschland
Todestag/-ort
14. Februar 1948, Gaienhofen, Deutschland

Hugo Erfurth - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
- Hugo Erfurth - Otto Dix
- Hugo Erfurth - Renée Sintenis
- Hugo Erfurth - Otto Dix
- Hugo Erfurth - Karl-Hugo Schmölz
- Hugo Erfurth - Christian Rohlfs
- Hugo Erfurth - Martha Dix
- Hugo Erfurth - Martha Dix
- Hugo Erfurth - Hans Thoma
- Hugo Erfurth - Martha Dix
- Hugo Erfurth - Martha Dix
Hugo Erfurth Biografie
Als einer der wichtigsten Porträtfotografen seiner Zeit gehörte Hugo Erfurth zu den großen Pionieren der Kunstfotografie, der die noch junge Disziplin nachhaltig weiterentwickelte und zudem zahlreiche historisch bedeutsame Bildzeugnisse großer Persönlichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts hinterließ.
Hugo Erfurth - Erst Berufsfotograf, dann Künstler des Pictorialismus
Hugo Erfurth wurde am 14. Oktober 1874 in Halle an der Saale geboren. Von 1894 bis 1895 ging er in Dresden bei dem angesehenen königlichen Hoffotografen Wilhelm Höffert in die Lehre. Bereits 1896 später konnte Hugo Erfurth als 22-Jähriger im Dresdner Vorort Johannstadt das Atelier J. S. Schröder übernehmen. Die ersten Jahre verdiente er sein Auskommen als konventioneller Berufsfotograf, aber schon bald wurde dem jungen Mann klar, dass die Möglichkeiten der Fotografie weit umfangreicher waren als das, was er während seiner Ausbildung gelernt und bislang darunter verstanden hatte. Mit den Jahren widmete er sich darum immer mehr dem künstlerischen Aspekt des Fotografierens. Dabei konzentrierte sich Erfurth zunächst auf die wohl bedeutendste fotografische Kunstrichtung des noch jungen 20. Jahrhunderts, den Pictorialismus. Das belegen die frühen Porträts von Wilhelm Claus, Hans Thoma und Heinrich Zille, die mit ihren sorgfältig ausgearbeiteten Hintergründen, intensiven Helldunkeleffekten und dem gewollt dramatischen Ausdruck noch stark an Gemälde erinnern. Seine Abzüge erstellte er häufig als Ölpigmentdrucke – ein aufwendiges und sehr teures Verfahren.
Gefragter Lehrer und Porträtfotograf, Hinwendung zur Neuen Sachlichkeit
1906 erwarb Hugo Erfurth das Palais Lüttichau im Randbezirk von Pirna, wo er die Lichtbildnerei Erfurth eröffnete. Seine bestechende Kenntnis der Fotografie qualifizierte ihn auch zum Lehrer; bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs unterrichtete er unter Professor Walter Tiemann in Leipzig eine Fotografie-Klasse an der königlichen Akademie. Zu seinen bekanntesten Schülerinnen gehörten die deutsche Fotografin Charlotte Rudolph und griechische Fotokünstlerin Nelly. Seine Hochzeit als gefragter Porträtfotograf hatte er in den 1920er-Jahren, als Porträts von nahezu allen bedeutenden Persönlichkeiten aus Kunst und Gesellschaft entstanden. Erfurths Aufnahmen von Otto Dix, Lovis Corinth, Oskar Kokoschka, Käthe Kollwitz oder Gerhart Hauptmann gelten heute als Allgemeingut. Gleichzeitig zeigen sie den Wandel auf, den der Stil des Fotografen Erfurth durchlief: Immer mehr bewegte er sich von seinem ursprünglichen romantisch-idealisierenden Pictorialismus zur kühlen, unsentimentalen Neuen Sachlichkeit hin. Dabei war Hugo Erfurth ein akribischer Arbeiter, der nichts dem Zufall überließ: Eine vollständig erhaltene Serie von Kontaktabzügen, die für das Porträt von Christian Rohlfs entstanden, demonstrieren eindrucksvoll, wie mühsam und geduldig Fotograf und Modell verschiedene Posen und Haltungen ausprobierten, bis das gewünschte Ergebnis erreicht war.
Innovativer Theaterfotograf und Förderer der Kunst
Seine Inspiration bezog Hugo Erfurth auch aus der zeitgenössischen Kunst, die er begeistert sammelte und mitunter auch als Zahlungsmittel für seine fotografische Arbeit akzeptierte. Neben seiner erfolgreichen Tätigkeit als Porträtfotograf machte er sich auch als Theaterfotograf einen Namen. Hier gelangen ihm für die damalige Zeit spektakuläre Aufnahmen von in Bewegung aufgenommenen Tänzerinnen wie Grete Wiesenthal, Cotilde von Derp und Mary Wigman. Erfurth gehörte zu den Mitgründern der ältesten Fotografenorganisation Deutschlands, der Gesellschaft deutscher Lichtbildner. In seinem 1922 eröffneten Graphischen Kabinett Hugo Erfurth stellte er berühmte Maler wie Wassily Kandinsky, Paul Klee und Emil Nolde aus und gab auch jungen Dresdnern Künstlern wie Kurt Schütze, Wilhelm Lachnit und Hans Grundig eine Möglichkeit, ihre Werke zu präsentieren. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Archiv von Hugo Erfurth zerstört und ein beträchtlicher Teil seines umfangreichen Werkes ging unwiederbringlich verloren. Auch deshalb sind die erhaltenen Fotografien des Künstlers von großem Wert. Hugo Erfurth starb am 14. Februar 1948 in Gaienhofen.
© Kunsthaus Lempertz
Hugo Erfurth Preise
Künstler | Kunstwerk | Preis |
---|---|---|
Hugo Erfurth | Otto Dix | €24.800 |
Hugo Erfurth | Renée Sintenis | €15.120 |
Hugo Erfurth | Otto Dix | €5.952 |
Hugo Erfurth | Karl-Hugo Schmölz | €4.960 |
Hugo Erfurth | Christian Rohlfs | €2.835 |
Hugo Erfurth | Martha Dix | €1.984 |