Lassnig, Maria
Geburtsdatum/-ort
8. September 1919 in Kappel am Krappfeld in Kärnten
Todestag/-ort
6. Mai 2014 in Wien

Maria Lassnig - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
- Maria Lassnig - Der Tod ist eine Sphinx
- Maria Lassnig - Die Weisheit wird mit Blut erkauft
- Maria Lassnig - Der rote Zorn
- Maria Lassnig - Ohne Titel
- Maria Lassnig - Oben u. Unten
- Maria Lassnig - Mutter u. Kind
- Maria Lassnig - Erotik ist nicht immer Sache der Schönheit
- Maria Lassnig - Grossmutter und Grossvater als Embrio
- Maria Lassnig - Der Stammhalter
- Maria Lassnig - Ohne Titel
Maria Lassnig widmete sich ihr Leben lang der komplexen Verflechtung von Kunst und Körper. Mit der Wahl ihrer Farben drückte sie körperliche wie seelische Empfindungen aus; ihr Werk gehört zu den frühen Reflexionen der weiblichen Rolle in Gesellschaft und Kunstwelt.
Maria Lassnig - Schwierige Kindheit, Kunststudium in Wien
Maria Lassnig wurde am 8. September 1919 in Kappel am Krappfeld in Kärnten geboren. Ihre uneheliche Herkunft galt zu dieser Zeit als schwerwiegender Makel; die Künstlerin wuchs zunächst bei ihrer Großmutter auf und erfuhr nur wenig Zuwendung. Nach der Heirat ihrer Mutter mit einem Bäckermeister kam Maria Lassnig in geordnete Verhältnisse, besuchte eine Klosterschule und durchlief nach bestandener Matura eine Ausbildung zur Volksschullehrerin, doch arbeitete sie nur ein Jahr in ihrem ursprünglichen Beruf. Schon als Kind hatte sie ihr besonders Zeichentalent unter Beweis gestellt, das von ihrer Mutter erkannt und gefördert wurde. Die Neigung zur Kunst führte Maria Lassnig 1941 an die Akademie der bildenden Künste in Wien, wo sie zunächst bei Wilhelm Dachauer studierte. Nachdem sie sich mit diesem wegen unterschiedlicher künstlerischer Auffassungen überworfen hatte, wechselte sie in die Klasse von Ferdinand Andri. Obwohl Dachauer ihr vor versammelter Studentenschaft entartete Malerei vorwarf, galt Maria Lassnig während der NS-Diktatur als angepasste Mitläuferin ohne politisches Interesse.
Pionierin der informellen Malerei in Österreich
Maria Lassnig eröffnete nach Abschluss ihres Studiums im Jahr 1945 ihr erstes Atelier in Klagenfurt, wo sie 1948 auch ihre erste Einzelausstellung in der Galerie Edith Kleinmayr bekam. Schon zu dieser Zeit bekundete der Titel dieser frühen Schau das zentrale künstlerische Interesse Lassnigs: Kleine, surreale Figurenkompositionen präsentierte sie unter der programmatischen Überschrift Körperbewusstseinszeichnungen. Die Übersetzung des eigenen Körperbewusstseins in eine adäquate künstlerische Bildersprache prägte das Schaffen von Maria Lassnig ein Leben lang. Mit ihrem Geliebten, dem zehn Jahre jüngeren Maler Arnulf Rainer, unternahm sie 1951 eine Reise nach Paris, wo sie schließlich bedeutende französische Künstlerpersönlichkeiten wie Paul Celan, André Breton, Gisèle Lestrange und Benjamin Péret kennenlernte. Der Avantgardismus prägte das Frühwerk Maria Lassnigs, zu ihrem vertrauten Umgang gehörten neben Arnulf Rainer die Künstler der berühmten Galerie St. Stephan, darunter Markus Prachensky, Josef Mikl, Oswald Oberhuber und Wolfgang Hollegha. Neben Arnulf Rainer gilt Lassnig als Initiatorin der informellen Malerei in Österreich.
Experimentelle Animationsfilme und ausgefallene Selbstporträts
Maria Lassnig thematisierte die Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Körper in zahlreichen Bildern, die sie selbst unter dem Begriff body-awareness subsumierte. Als einschneidendes und ihre Kunst prägendes Ereignis erlebte die Künstlerin den Tod ihrer Mutter im Jahr 1964. Von Depressionen und einem Leberleiden geplagt, wanderte Lassnig in die USA aus; in New York wurden ihre Arbeiten als zu morbide empfunden und stießen auf Ablehnung. In der Folge beschäftige sich Lassnig mit der Siebdrucktechnik und wandte sich dem Animationsfilm zu. Anfang der 1980er-Jahre kehrte sie in ihre Heimat Österreich zurück und gründete dort ein Lehrstudio für experimentellen Animationsfilm, das bis heute besteht. Sie nahm mehrfach an der documenta in Kassel teil und repräsentierte gemeinsam mit Valie Export Österreich auf der Biennale in Venedig. Als sie mit ihrer Kunst endlich internationale Anerkennung fand, war Lassnig bereits 61 Jahre alt. Zahlreiche Ehrungen und Retrospektiven säumten die folgenden drei Jahrzehnte, in denen die Künstlerin nicht müde wurde, sich selbst immer wieder neu zu entdecken. In zahlreichen Selbstporträts inszenierte sich die Künstlerin auf teils drastische Weise, als Knödel, Rechner oder Froschkönigin.
Maria Lassnig starb am 6. Mai 2014 in Wien. Sie erhielt ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.
© Kunsthaus Lempertz
Maria Lassnig Preise
Künstler | Kunstwerk | Preis |
---|---|---|
Maria Lassnig | Der Tod ist eine Sphinx | €275.000 |
Maria Lassnig | Die Weisheit wird mit Blut erkauft | €35.400 |
Maria Lassnig | Der rote Zorn | €28.320 |
Maria Lassnig | Ohne Titel | €16.120 |
Maria Lassnig | Oben u. Unten | €14.880 |
Maria Lassnig | Mutter u. Kind | €13.640 |