Joseph Beuys

Geburtsdatum/-ort

12. Mai 1921, Krefeld, Deutschland

Todestag/-ort

23. Januar 1986, Düsseldorf, Deutschland

Joseph Beuys - Sonnenkreuz
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Joseph Beuys Biografie

Er war der Sonnenkönig der deutschen Aktionskunst und zählt bis heute zu den umstrittensten, aber auch einflussreichsten Künstlerpersönlichkeiten: Joseph Beuys verstand Kunst als verändernde Kraft, inszenierte sich selbst als Heilsbringer und betätigte sich rastlos als Impulsgeber für den Entwurf und die Gestaltung einer neuen Welt.

Joseph Beuys - Vielfältige Interessen, frühe künstlerische Betätigung

Joseph Beuys wurde am 12. Mai 1921 in Krefeld geboren. Seine Kindheit verbrachte der Sohn eines Kaufmanns in Kleve nahe der niederländischen Grenze. Er besuchte die Katholische Volksschule und das Staatliche Gymnasium, lernte Klavier und Cello und fiel früh durch sein großes Zeichentalent auf. Ein erster Förderer war der flämische Bildhauer und Maler Achilles Moortgat, der Joseph Beuys mit dem Werk von Georg Minne und Constantin Meunier bekanntmachte. Großen Eindruck hinterließen auch die Arbeiten von Auguste Rodin, William Turner und Edvard Munch. Ein weiteres Interesse des jungen Mannes galt der nordischen Mythologie und Geschichte. Seine Beschäftigung mit Technik und Naturwissenschaft ließen Joseph Beuys außerdem zeitweise mit dem Gedanken spielen, Kinderarzt zu werden. Er selbst behauptete später, bei einer Bücherverbrennung der Nationalsozialisten eine Ausgabe der Systema Naturae Carl von Linnés vor der Vernichtung gerettet zu haben. Mit 15 Jahren nahm Beuys als Mitglied der Hitlerjugend am Sternmarsch zum Reichsparteitag in Nürnberg teil. 1939 zog er für etwa ein Jahr mit einem Zirkus umher und arbeitete als Tierpfleger und Plakatausträger.

Die Biografie als künstlerische Fiktion

Joseph Beuys schuf nicht nur Skulpturen, er schuf vor allem auch sich selbst. Zwischen Biografie und biografischer Fiktion klafft mitunter eine eklatante Lücke: So meldete sich der später als Pazifist und Friedensstifter gerierende Künstler freiwillig für zwölf Jahre zur Luftwaffe; er wollte als Pilot fliegen, brachte es aber nur zum Bordfunker. 1944 kam es aufgrund schlechter Sichtbedingungen zu einem Absturz auf der Krim, der Pilot starb, Joseph Beuys wurde verletzt von einem deutschen Suchtrupp gefunden und für drei Wochen in ein Militärlazarett eingeliefert. Beuys selbst machte daraus in der Nachschau einen abenteuerlichen Groschenroman, erzählte, er sei als Pilot nach hitzigem Gefecht von russischen Jägern abgeschossen und nach zwölf Tagen Bewusstlosigkeit von nomadisierenden Tartaren gefunden worden. Diese hätten seine Wunden mit tierischen Fetten und Filzverbänden gepflegt, wodurch sich seine spätere Vorliebe für diese Materialien erklären ließe. Dieser hübsch erdachte Unfug ist nur eine von zahlreichen Fantasien, mit denen der egozentrische Künstler seine Lebensgeschichte ausschmückte. Für Joseph Beuys waren das allerdings keine Lügen, sondern ein wichtiger Bestandteil seiner künstlerischen Vision: Wie Filzhut und Anglerweste waren die Geschichten Teil des Gesamtkunstwerks, das aus seiner eigenen Person, seinen Werken, seinem Publikum und dem Alltäglichen bestand. Für Beuys war alles Kunst, und alles musste Kunst sein.

Die Kunst als letzte Hoffnung für eine Welt am Abgrund

Nach dem Krieg studierte Joseph Beuys an der Düsseldorfer Kunstakademie, Edward Mataré machte ihn 1951 zu seinem Meisterschüler. Seine ersten plastischen und zeichnerischen Arbeiten zeigten den Einfluss seines Lehrers Mataré noch deutlich, in den folgenden Jahren emanzipierte sich Beuys aber zusehends und entwickelte seine eigene symbolbeladene Ästhetik, die von den anthroposophischen Lehren Rudolf Steiners beeinflusst war. Wie Steiner vertrat Beuys die Überzeugung, dass man der rationalistisch und materialistisch geprägten Welt Vorstellungskraft und Inspiration entgegensetzen müsse, um eine positive Wandlung und geistige Erneuerung zu erreichen. Beuys verstand sich als Schamane, der mit seiner Welt die Kunst heilen wollte, und scheute auch vor dem intensiven Gebrauch eigentlich kunstfremder Materialien wie Fett, Honig und Filz nicht zurück. Er setzte auf die Intuition seines Publikums und nahm die Kritik des Rationalismus dafür in Kauf, er engagierte sich gesellschaftlich und politisch, unterstützte die Partei »Bündnis 90/Die Grünen«.

Joseph Beuys starb am 23. Januar 1986 in Düsseldorf.

© Kunsthaus Lempertz

Joseph Beuys Preise

KünstlerKunstwerkPreis
Joseph BeuysSonnenkreuz€396.800
Joseph BeuysSONNENKREUZ€300.000
Joseph BeuysSonnenkreuz€288.000
Joseph BeuysSchlitten€264.000
Joseph BeuysSonnenkreuz€244.000
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