Thomas Huber begeistert sich für die werdende Kunst. Nicht das vollendete Bild, sondern der dahinter stehende Prozess, der Weg des Entstehens, steht im Zentrum seines Schaffens. Die oft unvollendet wirkenden Arbeiten nehmen den Betrachter mit auf eine hintergründige Reise, deren Ende der Schweizer Künstler selbst nicht kennt und auch nicht festsetzen möchte.
(...) WeiterlesenThomas Huber - Kunststudium in Basel, London und Düsseldorf
Thomas Huber wurde am 14. Juli 1955 in Zürich geboren. Sein Vater, ein Architekt, vermittelte ihm erste Bezüge zu Raum und Perspektive. Die Architektur sollte zu einem zentralen Thema im künstlerischen Schaffen Thomas Hubers werden, der zunächst von 1977 bis 1978 ein Studium an der Schule für Gestaltung Basel bei Franz Fedier absolvierte. 1979 zog es ihn nach London, wo er für mehrere Monate das Royal College of Art besuchte. Noch im selben Jahr kehrte Thomas Huber nach Deutschland zurück, um in Düsseldorf an der Staatlichen Kunstakademie zu studieren – dort wurde er schließlich Meisterschüler bei dem vielseitig begabten Fritz Schwegler. Bereits zu Beginn der 1980er-Jahre begann der Künstler mit seinem großen Bilderzyklus, bei dem seine Gedanken um Räume und Blickwinkel kreisten und das einzelne Gemälde nicht als abgeschlossenes Werk, sondern mit Witz und Hintersinn als einen fortlaufenden und unvollendeten Prozess konzipierten.
Hintergründige Kunst aus Worten und Bildern
Thomas Huber setzt nicht nur auf die Kraft des Visuellen, sondern bedient sich mit großem Geschick auch der Macht des Wortes. Das passt gut zu seiner Vorliebe für karge Bildwelten, die nicht mit opulenter Detailfülle und Farbenpracht prassen, stattdessen lieber auf eine bewusst zurückgenommene, dafür umso pointiertere, doch vorsichtige Annäherung an das Dargestellte setzen. Umso blumiger und komplexer fallen die Reden aus, die er seinen Bildwerken zur Seite stellt, um das behandelte Sujet zu vertiefen. Thomas Huber betätigt sich als Maler, Bildhauer, Grafiker und Dichter und erzielt auf allen Gebieten international große Aufmerksamkeit, sodass er längst als einer der wichtigsten Künstler seiner Generation gilt. Strukturen aus geometrischen Formen wachsen sich aus zu ganzen urbanen Architekturen, Masken illustrieren anstelle von realen Figuren seelische Zustände und Beziehungen. Das Element des Unvollendeten, dass den Kunstwerken von Thomas Huber innewohnt, zwingt den Betrachter zu einer Eigenleistung, einem fortgesetzten Diskurs mit dem Bild, bei dem das Objekt plötzlich zu einem Spiegel wird, der neugierige Blicke reflektiert und neu ausrichtet. Die kühle Distanz, die Thomas Huber seinem Schaffen aneignet, verhindert dabei eine allzu große Vertraulichkeit der Begegnung, die der Künstler zwischen Werk und Publikum ohnehin nur sehr eingeschränkt für möglich hält.
Respektierter Lehrer und gefeierter Künstler
Thomas Huber lehrte von 1992 bis 1999 als Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Von 2000 bis 2002 hielt er den Vorsitz des Deutschen Künstlerbundes inne. Er gilt als einer der originellsten Konzeptkünstler seiner Generation, der seine Projekte mit einer klaren Ausrichtung verfolgt und überflüssige Schnörkel und Abweichungen meidet. Für seine Kunst erhielt Thomas Huber Preise und Auszeichnungen, darunter 1995 der Niedersächsische Kunstpreis, 1999 der Künstlerpreis der Messe Cologne Fine Art & Antiques (noch unter dem Namen art multiple-Preis) und 2005 der Kunstpreis der Heitland Foundation. Seine Werke sind längst Bestandteil großer internationaler Sammlungen wie dem Centre Pompidou in Paris, der Bundeskunstsammlung und dem Kunsthaus Zürich.
Thomas Huber - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: