Sol LeWitt - Frühe künstlerische Förderung durch die Mutter
Sol LeWitt wurde am 9. September 1928 in Hartford, Connecticut als Solomon LeWitt geboren; er war das einzige Kind russisch-jüdischer Migranten. Im Alter von sechs Jahren verlor LeWitt seinen Vater, einen Arzt, worauf die Mutter, eine Krankenschwester, mit ihm zu ihrer Schwester nach New Britain, Connecticut übersiedelte. Schon im frühen Kindesalter erhielt er durch seine Mutter künstlerische Förderung, als er sich jedoch mangels ansprechender beruflicher Perspektiven für eine Laufbahn als freier Künstler entschied, kam es zum Konflikt, der durch ein Studium an der Syracuse University in New York beigelegt wurde. Sol LeWitt tat sich allerdings schwer mit den akademischen Standards und litt fortwährend unter dem Drang, aus den gesetzten engen Schranken auszubrechen und neue Wege zu beschreiten. Er empfand den wachsenden Einfluss junger, weltoffener Lehrer an der Universität als willkommene Erleichterung und nutzte diese freiere Atmosphäre zur Beschäftigung mit Lithografien, was schließlich zu dem Gewinn eines mit 1.000 Dollar dotierten Preises der Tiffany Foundation führte.
Suche nach neuen Ausdrucksformen, Abkehr von der Malerei
Sol LeWitt musste seine wachsenden künstlerischen Ambitionen kurzfristig zurückstellen, als ihn die Einberufung zum Militärdienst erreichte und er in Korea und Japan stationiert wurde. Ganz von der Kunst los kam er aber auch als Soldat nicht: Zu den Aufgaben von Sol LeWitt gehörte die Gestaltung von Postern für die US-Armee. Nach seiner Entlassung besuchte er in New York die Cartoonist and Illustration School und arbeitete als Grafiker für den chinesisch-amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei. Die Kenntnisse über Architektur, die Sol LeWitt während dieser Tätigkeit erwarb, trugen maßgeblich dazu bei, dass er seine Vorstellung von der Idee als eigentlichem Kunstwerk entwickeln konnte. Er erkannte, dass der Architekt, obwohl er sein Werk nicht mit eigener Hand erstellte, durch die Idee allein doch schon als Künstler handelte. Mit dieser Überlegung war der Konzeptkunst der Weg bereitet. Eine Anstellung als Buchverkäufer im Souvenirladen des New Yorker Museum of Modern Art brachte ihn mit Künstlern wie Dan Flavin, Robert Mangold und Robert Ryman in Kontakt, mit denen er seine Vorstellungen und Überlegungen austauschte. Der Besuch der Ausstellung Sixteen Americans im MoMA bewog Sol LeWitt endgültig zur Abkehr von der Malerei, die er längst als flach und eindimensional empfand.
Die originäre Idee als Kern der Kunst
Sol LeWitt entwickelte Anfang der 1960er-Jahre seinen eigenen, für ihn charakteristischen Stil mit einer minimalistischen Reduktion auf Farbe, Form und Muster. Die Ausführung war nur die Sichtbarmachung des eigentlichen Kunstwerks, der Idee, die sich an die geistige Wahrnehmung des Publikums richtete, nicht an die optische, wie es die Malerei tat. Mit seiner Abhandlung Paragraphs on Conceptual Art stellte er dieses Konzept der Kunstwelt vor. In den Folgejahren war er viermal Gast der Documenta in Kassel und schuf für das Tanzstück Dance von Lucinda Childs ein minimalistisches Bühnenbild, das nur aus der Videoprojektion eines gerasterten Bodengitters bestand.
Sol LeWitt starb am 8. April 2007 in New York.
Sol LeWitt - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: