David Hockney

David Hockney - Ausbildung in England, Durchbruch in Amerika

David Hockney wurde am 9. Juli 1937 in Bradford, Yorkshire geboren. Er hat vier Geschwister; sein Vater, ein Buchmacher, pflegte die Malerei als Hobby und förderte das künstlerische Talent seines Sohnes. So konnte David Hockney ab 1959 am Royal College of Art in London studieren; einer seiner Kommilitonen war der berühmte Filmregisseur Ridley Scott, außerdem machte er in dieser Zeit die Bekanntschaft des Malers R. B. Kitaj. In den Anfangsjahren zeigte die Kunst von David Hockney noch Einflüsse seines Freundes und Förderers Francis Bacon, diese frühen Spuren des Expressionismus verloren sich jedoch schnell, seine Arbeiten wurden bunter und realistischer. Diese Entwicklung wurde verstärkt und gefördert durch Hockneys Umzug nach Kalifornien. In den 1960er-Jahren bot die freizügige Stadt Los Angeles dem Künstler ideale Entfaltungsmöglichkeiten, die Bekanntschaft mit Henry Geldzahler, der am New Yorker Metropolitan Museum als Kustos für die Kunst des 20. Jahrhunderts tätig war, brachte vielerlei Anregung sowie nützliche Kontakte mit sich.

Pool-Bilder, Porträts und Fotocollagen

In seiner neuen, von der Sonne verwöhnten Wahlheimat entstanden dazu passend Bilder in leuchtenden Farben, die vorwiegend Swimmingpools zeigten. Mit diesem Motiv als Markenzeichen wurde David Hockney berühmt, zeitgleich fertigte er aber auch viele Porträts von Freunden und Bekannten an. Dem Maler Lucian Freud saß Hockney selbst Modell – insgesamt anstrengende 120 Stunden, wie er einmal verriet. Hockneys eigenes Bildnis von Freud hatte im Gegenzug nur 3 Stunden in Anspruch genommen. Für renommierte Opernhäuser wie die Mailänder Scala oder die Metropolitan Opera in New York gestaltete David Hockney Bühnenbilder. Diese Tätigkeit passte gut zu der Vorliebe des Künstlers für große Formate, denn Hockney zufolge muss Kunst groß sein, um wahrgenommen zu werden. In den 1970er-Jahren widmete sich David Hockney der Fotografie und erstellte unter anderem umfangreiche Collagen aus zahlreichen Polaroid-Fotos. Auch mit dieser Neuausrichtung hatte der Künstler großen Erfolg.

Rückkehr nach England, Landschaften im Großformat

Als Maler und Fotograf beteiligte sich Hockney an der Documenta 4 und 6; sein vielleicht berühmtestes Bild, "A Bigger Splash" inspirierte den Regisseur Jack Hazan 1975 zu einem Film über David Hockney. Im Jahr 2000 kehrte der Künstler nach England zurück und verlegte sich hauptsächlich auf die Landschaftsmalerei; seine Werke wurden noch größer, noch bunter, noch geradliniger. Für seine aus mehreren Leinwänden zusammengesetzten Landschaftspanoramen ließ sich der Künstler ein spezielles Transportfahrzeug entwickeln. Auch neben der Leinwand legt Hockney Wert auf Geradlinigkeit und nimmt kein Blatt vor den Mund: Der passionierte Raucher Hockney lässt keine Gelegenheit aus, die weltweit wachsende Zahl an Rauchverboten zu kritisieren, die seiner Meinung nach nur der Pharmaindustrie nützen. Große Kunst sei ohne Drogen ohnehin nicht denkbar, lautet ein Credo des Künstlers. Auf den Wert seiner Bilder hat diese Einstellung keinen Einfluss: Nach wie vor werden für Werke von David Hockney Preise in Millionenhöhe bezahlt. Obwohl Kunstkenner den Stil Hockneys immer wieder der Pop-Art zuordnen wollten, hat sich der Künstler bis heute vehement dagegen verwahrt.