T. Lux Feininger

T. Lux Feininger wurde am 11. Juni 1910 als Theodor Lukas Feininger in Berlin geboren. Sein früh erwachtes Interesse an der bildenden Kunst führte das jüngste Kind von Julia und Lyonel Feininger bereits im Alter von 16 Jahren an das Bauhaus in Dessau, wo er zunächst Bühnenbild bei Oskar Schlemmer und dann Malerei bei so klangvollen Namen wie Paul Klee, Josef Albers und Wassily Kandinsky studierte. Am Bauhaus begann Theodore Lux Feininger auch zu fotografieren, spielte in der Jazzkapelle und beteiligte sich am experimentellen Theater. Mit der Kamera dokumentierte er den Alltag im Bauhaus, dabei war seine Bildästhetik von László Moholy-Nagy beeinflusst, der in unmittelbarer Nachbarschaft der Familie Feininger lebte. Über eine Agentur konnte Theodore Lux Feininger seine Bilder an Zeitschriften und Zeitungen verkaufen. Im Jahr 1929 begann er damit, seine Bilder unter dem unauffälligen Pseudonym Theodore Lux auszustellen, weil er jede mögliche Begünstigung durch den großen Namen seines Vaters Lyonel Feininger vermeiden wollte.

Theodore Lux Feininger teilte mit seinem berühmten Vater Lyonel Feininger die Vorliebe für Schiffe, die ein häufiges Motiv seiner frühen Gemälde waren. Nach einem fünfjährigen Aufenthalt in Paris verließ Theodore Lux Feininger Deutschland und Europa und emigrierte in die USA – auch weil die Nationalsozialisten seine Familie wegen ihres unliebsamen kulturellen Engagements bedrängten. Die meisten seiner Fotonegative musste Feininger in Deutschland zurücklassen; sie gingen in den Wirren des Zweiten Weltkriegs verloren. Bereits 1937 konnte er seine erste Einzelausstellung als Maler in Manhattan beschicken. Die Bilder zeigten Lokomotiven, Spielzeug und Selbstporträts, deren eigenwillige Ausführung die Aufmerksamkeit der renommierten New York Times weckte. Nach dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten arbeitete der Künstler für den amerikanischen Geheimdienst. 1947 begann er damit, seine Bilder auch mit dem berühmten Familiennamen zu signieren. Die Fotografie trat mehr und mehr in den Hintergrund und wurde zur privaten Liebhaberei, während das Malen Theodore Lux Feiningers künstlerische Identität bestimmte.

T. Lux Feininger widmete sich seit den 1950er Jahren ausschließlich der Malerei und orientierte sich dabei am Vorbild seines Vaters und Wassily Kandinskys. Der Einfluss der Bauhaus-Schule blieb über die gesamte künstlerische Laufbahn hinweg im Werk Theodore Lux Feiningers spürbar. Neben dem Fotografieren und Malen verfasste Theodore Lux Feininger auch mehrere Bücher. Auch als Schriftsteller verdiente er sich den Respekt der Kritik, die ihm einen unverwechselbaren Stil attestierte. 1965 verfasste er das Buch Lyonel Feininger: City at the Edge of the World über seinen Vater und dessen Holzskulpturen von Schiffen, Eisenbahnen und Fantasiestädten, das mit Fotografien von Theodore Feiningers Bruder Andreas Feininger illustriert war. Feininger hatte Lehraufträge am Sarah Lawrence College, am Fogg Museum in Harvard und an der School of The Museum of Fine Arts in Boston inne. Im Jahr 1975 wurde er pensioniert.

 

T. Lux Feininger starb am 7. Juli 2011 im Alter von 101 Jahren in Cambridge, Massachusetts.