Günter Fruhtrunk
Geburtsdatum/-ort
1. Mai 1923, München, Deutschland
Todestag/-ort
12. Dezember 1982, München, Deutschland

Günter Fruhtrunk - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
- Günter Fruhtrunk - Hommage à Duccio
- Günter Fruhtrunk - Ohne Titel
- Günter Fruhtrunk - Champ dynamique
- Günter Fruhtrunk - Epitaph für Hans Arp
- Günter Fruhtrunk - Centre d' Énergie
- Günter Fruhtrunk - Erregendes und Grau
- Günter Fruhtrunk - Progression
- Günter Fruhtrunk - Jardin d'un Monastère. Etüde No.1
- Günter Fruhtrunk - Gestaute Energie
- Günter Fruhtrunk - Ohne Titel (Rot/Schwarz)
Günter Fruhtrunk Biografie
Günter Fruhtrunk ist wahrscheinlich der einzige moderne Künstler von Format, den es bei Aldi zu bestaunen gab: Der deutsche Maler hat die Plastiktüten des Discounters entworfen. Mit dem umweltbedingten Plastikverzicht verebbte auch die millionenfache Verbreitung der Fruhtrunk'schen Gestaltungskunst – umso mehr lohnt der Blick auf das Oeuvre des oft unterschätzten Meisters.
Günter Fruhtrunk - Folgenreiche Kriegsverletzung, Annäherung an die abstrakte Kunst
Günter Fruhtrunk wurde am 1. Mai 1923 in München geboren. Sein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in München, das er unmittelbar nach dem Abitur begonnen hatte, brach er bereits nach zwei Semestern wieder ab. Noch nicht volljährig, meldete er sich als Freiwilliger zum Militär und erlitt während des Zweiten Weltkriegs eine so schwere Kopfverletzung, dass er sein ganzes Leben unter den Folgen zu leiden hatte. Dem erlebten Schrecken begegnete Günter Fruhtrunk mit Aquarellen und Zeichnungen, vorwiegend von Landschaftsmotiven. Nach einem Privatstudium bei dem Maler William Straube konnte er im Jahr 1947 in der Freiburger Galerie Der Kunstspiegel seine erste Einzelausstellung abhalten. Die Bekanntschaft mit den Malern Willi Baumeister und Julius Bissier führte Günter Fruhtrunk in die Nähe der gegenstandslosen Malerei, die sein künftiges Schaffen stark beeinflusste und vordringlich pflegte. Anfang der 1950er-Jahre unternahm er eine Studienreise nach Paris und arbeitete zeitweilig als Assistent von Fernand Léger.
Aufenthalt in Paris, weltweit anerkannte Bildersprache
Günter Fruhtrunk konnte sich mithilfe eines Stipendiums langfristig in Paris niederlassen, kam dort mit Hans Arp in Kontakt und bekam 1960 eine Einzelausstellung in der Galerie Denise René. Bald erhielt Günter Fruhtrunk Preise und Auszeichnungen, darunter 1961 den Prix Jean Arp und 1966 die Silbermedaille des Prix d'Europe in Ostende; 1967 wurde ihm der Burda-Preis für Malerei zuerkannt. In Dortmund wurde bereits 1963 eine Retrospektive mit Werken Günter Fruhtrunks eröffnet, außerdem war der Künstler Teilnehmer der documenta IV in Kassel und der Biennale in Venedig. Charakteristisch für Günter Fruhtrunk war der Fokus auf die Farbe, die er von allen überkommenen Darstellungs- und Bedeutungstraditionen löste und in einen Zustand überführte, den der Künstler selbst als Freisein des Sehens bezeichnete. Mit seinen gebündelten Vektorformen sprengte der Maler jeden Rahmen und stellte das Symmetriebedürfnis seines Publikums vor eine Herausforderung. Fruhtrunk stand lange Jahre für die moderne Seite der Bundesrepublik Deutschland, war mit dem Philosophen Jürgen Habermas befreundet und gestaltete im Verbund mit dem Architekten Paolo Nestler den Quiet Room des UN-Sicherheitsrates in New York.
Ein zweischneidiger Millionenerfolg
Günter Fruhtrunk verdankt den hohen Bekanntheitsgrad seiner Bildersprache natürlich dem Umstand, dass auch kunstferne Menschen in ihrem Alltag damit konfrontiert wurden – es war jahrzehntelang nahezu unmöglich, dem charakteristischen Fruhtrunk-Design zu entkommen: Sein berühmtes und millionenfach verbreitetes Werk, die Aldi-Nord-Plastiktüte, soll der Künstler zuletzt als Fehltritt bitter bereut haben, war sie doch lediglich eine Auftragsarbeit für das zu seiner Zeit verpönte Großkapital gewesen. Tatsächlich hatte die Annahme dieses gut bezahlten Auftrags durchaus negative Auswirkungen auf Fruhtrunks Ruf: Seine Kunst wurde fortan mit Aldi assoziiert. Weit schwerer wogen aber die Depressionen, unter denen Fruhtrunk litt und die möglicherweise auch in Verbindung standen mit den starken Arzneimitteln, die der Maler aufgrund seiner Kriegsverletzungen einzunehmen gezwungen war.
Günter Fruhtrunk verübte am 12. Dezember 1982 in seinem Atelier Suizid.
© Kunsthaus Lempertz
Günter Fruhtrunk Preise
Künstler | Kunstwerk | Preis |
---|---|---|
Günter Fruhtrunk | Hommage à Duccio | €111.600 |
Günter Fruhtrunk | Ohne Titel | €75.000 |
Günter Fruhtrunk | Champ dynamique | €62.500 |
Günter Fruhtrunk | Epitaph für Hans Arp | €59.520 |
Günter Fruhtrunk | Centre d' Énergie | €57.040 |
Günter Fruhtrunk | Erregendes und Grau | €42.500 |