Breites Spektrum der Klassischen Moderne
An der Spitze der regulären Offerte stehen mit 400/500.000 Euro ein expressionistisches Gemälde von Max Pechstein aus dem Jahr 1922 und ein Frauenporträt für 200/250.000. Auch Alexej Jawlensky ist mit mehreren Gemälden vertreten, darunter ein Stillleben für 300/400.000. Ein weiterer Höhepunkt ist ein seltener Original-Farbholzschnitt Edvard Munchs für 280/300.000. Lovis Corinth ist mit zwei Leinwänden präsent: Ein farbenkräftiges Blumenstillleben liegt bei 250/350.000 und ein mythologisches Gemälde bei 150/200.000. Die Sammlung Klaus J. Jacobs bereichert die hochwertige Offerte mit Gemälden und Papierarbeiten, darunter eine Leinwand von Braque 400/600.000 und ein Bild von Lesser Ury für 140/160.000 ...
An der Spitze der regulären Offerte stehen mit 400/500.000 Euro ein expressionistisches Gemälde von Max Pechstein aus dem Jahr 1922 und ein Frauenporträt für 200/250.000. Auch Alexej Jawlensky ist mit mehreren Gemälden vertreten, darunter ein Stillleben für 300/400.000. Ein weiterer Höhepunkt ist ein seltener Original-Farbholzschnitt Edvard Munchs für 280/300.000. Lovis Corinth ist mit zwei Leinwänden präsent: Ein farbenkräftiges Blumenstillleben liegt bei 250/350.000 und ein mythologisches Gemälde bei 150/200.000.
Die Sammlung Klaus J. Jacobs bereichert die hochwertige Offerte mit Gemälden und Papierarbeiten, darunter eine Leinwand von Braque 400/600.000 und ein Bild von Lesser Ury für 140/160.000.
Höhepunkt der Auktionist Hermann Max Pechsteins Gemälde Zwei Kutter im Hafen von Leba aus dem Jahr 1922. Die Ostsee bleibt für Pechstein auch in den Nachkriegsjahren ein lebenswichtiger Fluchtpunkt. Dort entstehen Bilder, die als Höhepunkte seiner malerischen Produktion bezeichnet werden dürfen. Die vorliegende Leinwand ist mit 400/500.000 bewertet (Lot 326). Von Pechstein stammt mit Das blaue Kleid: Bildnis Frau Dr. Plietzsch ein weiteres Highlight der Auktion. Ab 1917, nach Pechsteins Entlassung aus dem Kriegsdienst, wird das Porträt zu einer zentralen Ausdrucksform seines Schaffens – eine besondere Werkgruppe von zentraler Relevanz für das Œuvre des Künstlers. Die 1921 entstandene Arbeit ist mit 200/250.000 bewertet (Lot 325).
Die französische Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts, namentlich die der Maler Vincent van Gogh, Paul Gauguin und Paul Cézanne war für Alexej von Jawlensky eine Offenbarung. Besonders der Besuch der Fauves-Ausstellung in Paris 1905 bringt dem Künstler Gewissheit, sich dem Pointillismus eines Georges Seurat und Paul Signac probeweise anzuschließen und mehr noch den von Henri Matisse, André Derain und Maurice de Vlaminck weiterentwickelten Malstil der „Fauves“ zu studieren. Zurück aus Frankreich, wird Jawlensky Gesehenes in Erinnerung an die Väter der Moderne verarbeiten, etwa das vorliegende Stillleben mit Serviette aus dem Jahr 1906. Die bisweilen nüchtern, cézannesque wirkende Darstellung von Schale und Obst zeigt in besonderer Weise Jawlenskys verinnerlichten Umgang mit diesem klassischen Sujet (Lot 307, 300/400.000).
Zu Lovis Corinths bedeutenden Gemälden gehören zweifellos seine Blumenbilder. Abwechselnd zu Landschaften, Figurenbildern mit mythologischem Hintergrund, Interieurs sowie Porträts malt Corinth üppige farbkräftige Blumen. Die 1915 entstandenen und mit 250/350.000 bewerteten Tulpen, Flieder und Kalla sind ein hervorragendes Beispiel der explosiven Malweise des Künstlers (Lot 321). Mit Ariadne auf Naxos ist Corinth mit einem weiteren Gemälde vertreten. Die 1913 gemalte Leinwand ist typisch für Corinths Frühwerk, in dem er, angeregt von der französischen Salonmalerei, biblische und mythologische Themen auswählte (Lot 300, 150/200.000).
Zu den bedeutenden Arbeiten der Offerte gehört Edvard Munchs Zwei Menschen. Die Einsamen aus dem Jahr 1899. Der gleichermaßen imposant große wie zurückhaltende signierte Original-Farbholzschnitt auf Japanpapier zeigt mit dem Motiv der Einsamen einen Topos aus Munchs Repertoire zur menschlichen Gefühlswelt (Lot 308, 280/300.000).
Victor Servranckx gilt mit seinem 1917 in Brüssel in der Galerie Giroux erstmals ausgestellten Werk als der legendäre Pionier abstrakter Kunst in Belgien schlechthin – und zwar unter konstruktivistischem Vorzeichen. Unorthodox reagierte er insbesondere auf die Ideen und die Arbeit seiner befreundeten Weggefährten und ließ sich dennoch kaum einseitig vereinnahmen. Die vorliegende 132 x 206 cm messende Leinwand opus 9 – 1927 aus dem Jahr 1927 ist mit einer Taxe von 200/240.000 versehen (Lot 329).
Die Offerte wird komplettiert mit zahlreichen Arbeiten zwischen 30.000 und 90.000. Henri Laurens’ skulptural-klassisches Bronzerelief Deux Femmes von 1930 mit Provenienz Galerie Louise Leiris ist auf 70/90.000 geschätzt (Lot 330). Emil Nolde ist mit vier Aquarellen vertreten: Eine Marschlandschaft liegt bei 50/70.000, während drei Blumenbilder auf 50/80.000 kommen (Lots 341 – 343). Maurice Utrillos Montmartre-Ansicht ist mit 60/80.000 bewertet (Lot 333), während ein Gemälde von Maurice de Vlaminck auf 50/70.000 kommt (Lot 319).
Zwischen 30.000 und 50.000 liegen Arbeiten von Pierre-Auguste Renoir, Jean-Baptiste-Armand Guillaumin, Edward Cucuel, Oskar Mulley, Johan Thorn Prikker, Auguste Herbin, Paul Delvaux, Willy Jaeckel, Lesser Ury, Georg Kolbe und Nicolaij Suetin. Marc Chagall kommt mit seinem zweibändigen Mappenwerk Bible von 1956 auf 35/45.000 (Lot 335) und seine 24 Farblithographien Dessins pour la bible auf 35/45.000 (Lot 336).
Papierarbeiten des Expressionismus sind traditionell stark vertreten, darunter ein expressionistisches Blatt von Ernst Ludwig Kirchner für 20/30.000 (Lot 316) und eine Bleistiftzeichnung von August Macke für 30/35.000 (Lot 317).
Sammlung Klaus J. Jacobs
Verstärkt wird die beachtliche Offerte mit ausgewählten Gemälden und Papierarbeiten der Sammlung Klaus J. Jacobs.
Highlight der Bilder dieser Sammlung ist mit 400/600.000 Euro Georges Braques Gemälde Le moulin à café aus dem Jahre 1942 mit Maeght-Provenienz. Das Stillleben war für Braque ein ausgesprochen wichtiges Sujet. Das vorliegende Werk ist ein herausragendes Beispiel für die besondere Qualität seines späteren Schaffens (Lot 331). Zu den Höhepunkten zählt auch Lesser Urys Im Café Bauer, Berlin von 1888/1889 (Lot 309, 140/160.000). Ferner werden angeboten: Eine Gouache von Raoul Dufy (Lot 318, 25/30.000) und zwei auf jeweils 25/30.000 Euro taxierte Tuschefederzeichnungen von Ludwig Meidner (Lots 312/313). Varlins Brasserie Viennoise aus dem Jahren 1942/1943 liegt bei 60/70.000 (Lot 334) und zwei Zeichnungen von George Grosz, darunter Kaffeehaus Ober zwei kleine Pils von 1915 bei 30/40.000 (Lot 315) – ein Blatt aus seiner besten Schaffensphase.