Lesser Ury
Geburtsdatum/-ort
7. November 1861, Birnbaum, Polen
Todestag/-ort
18. Oktober 1931, Berlin, Deutschland

Lesser Ury - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
- Lesser Ury - Im Café Bauer, Berlin
- Lesser Ury - Abendstimmung am Grunewaldsee
- Lesser Ury - Berliner Straße im Sonnenschein
- Lesser Ury - Blick auf die Konditorei Moritz Dobrin in der Lennéstraße 1 im Tiergarten, Berlin
- Lesser Ury - Hochbahnhof Nollendorfplatz von der Bülowstraße aus gesehen, Berlin
- Lesser Ury - Nächtliche Straßenszene, Berlin (In den Zelten)
- Lesser Ury - Herbstliche Strassenszene bei Regen, Berlin
- Lesser Ury - Sonnenuntergang am italienischen See (Oberitalien)
- Lesser Ury - Dame im blauen Kleid im Café
- Lesser Ury - Weiße und gelbe Chrysanthemen in blauer Vase
Lesser Ury Biografie
Lesser Ury war ein schwieriger Charakter und eigenwilliger Maler, der vor allem durch seine Berliner Straßen- und Kaffeehausszenen große Bekanntheit erlangte. Zu dem umfangreichen Oeuvre des deutsch-jüdischen Malers gehören aber auch prachtvolle Landschafts- und Historiengemälde.
Lesser Ury - Studium der Malerei in Düsseldorf, Paris und München
Lesser Ury wurde am 7. November 1861 als Leiser Leo Ury in Birnbaum in der zu Preußen gehörigen Provinz Posen geboren. Der Sohn eines jüdischen Bäckermeisters verbrachte seine ersten Lebensjahre in der Kleinstadt Birnbaum, zog aber nach dem Tod des Vaters mit seiner Familie nach Berlin. Dort begann Lesser Ury im Alter von 16 Jahren ein Studium der Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie bei den Historienmalern Heinrich Lauenstein und Andreas Müller. Um seine Kenntnisse zu vertiefen, zog er im Anschluss über Brüssel nach Paris, wo ihm der französische Akt- und Porträtmaler Jules-Joseph Lefebvre wichtige Impulse gab. Lesser Ury bereiste Flandern, studierte die alten Meister des Goldenen Zeitalters und gelangte schließlich nach München. Seine Bewerbung an der Akademie der Bildenden Künste wurde am selben Tag angenommen wie die des Impressionisten Ernst Oppler. Noch vor diesem zog es Lesser Ury bereits 1887 wieder nach Berlin zurück.
Erfolge und Zwistigkeiten in Berlin
Lesser Ury fand in Berlin nicht nur eine Heimat, sondern vor allem auch eine Fülle von Motiven, die er immer wieder neu ins Bild setzte. Die Straßen und Kaffeehäuser Berlins durchziehen als ständig wiederkehrendes Sujet das Schaffen des eigenwilligen Malers. Die vielversprechende Laufbahn des Einzelgängers Ury geriet ins Stocken durch das Zerwürfnis mit Max Liebermann. Als Präsident der Akademie und einflussreiche Leitfigur der Berliner Kunstszene verhinderte Liebermann mehrfach Urys Teilnahme an Ausstellungen – möglicherweise auch aus Eifersucht auf die zunehmende Bekanntheit des unabhängigen Konkurrenten, dessen sperriger Charakter häufig zu Reibungen mit den anderen Berliner Künstlern führte. Erst Lovis Corinth öffnete Lesser Ury wieder die Tür zur Berliner Secession, was 1921 sogar zu einer Ehrenmitgliedschaft führte. Trotz seiner künstlerisch vielfach dokumentierten Verbundenheit zu Berlin unternahm Ury immer wieder Reisen nach London und Paris, von denen er jeweils eine große Zahl neuer Bilder mitbrachte.
Kaffeehäuser, Stadtszenen und Landschaften
Lesser Ury führte seine Kompositionen vielfach mit dunkler Farbpalette aus. Besonders häufig war er im Café Bauer zu Gast, das durch einen von Werner von Siemens entwickelten Generator bereits 1884 über eine elektrische Beleuchtung verfügte, was im Zusammenspiel mit einem großen Angebot an internationalen Zeitschriften und Zeitungen viele Gäste zu einer späten Lektüre verführte. Für Lesser Ury bedeutete das eine reiche Auswahl an stimmungsvollen Abend- und Nachtszenen, bei denen er mit Licht und Schatten spielen konnte. Neben den Stadt- und Kaffeehausszenen war es die Landschaftsmalerei, die Ury lebenslang beschäftigte. Dabei interessierte ihn vor allem das Einfangen bestimmter atmosphärischer Augenblicke wie der abendlichen Dämmerung oder dem aufklarenden Himmel nach einem Gewitter. Hartnäckig hält sich die Legende, dass die Nationalsozialisten einen großen Teil von Lesser Urys Werk zerstört hätten. Tatsächlich wurden zahlreiche Bilder unmittelbar nach seinem Tod (und damit noch vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges) durch das Auktionshaus Paul Cassirer versteigert und befinden sich heute in Privatbesitz.
Lesser Ury starb am 18. Oktober 1932 in Berlin.
© Kunsthaus Lempertz
Lesser Ury Preise
Künstler | Kunstwerk | Preis |
---|---|---|
Lesser Ury | Im Café Bauer, Berlin | €162.000 |
Lesser Ury | Abendstimmung am Grunewaldsee | €155.000 |
Lesser Ury | Berliner Straße im Sonnenschein | €134.200 |
Lesser Ury | Blick auf die Konditorei Moritz Dobrin in der Lennéstraße 1 im Tiergarten, Berlin | €130.200 |
Lesser Ury | Hochbahnhof Nollendorfplatz von der Bülowstraße aus gesehen, Berlin | €125.000 |
Lesser Ury | Nächtliche Straßenszene, Berlin (In den Zelten) | €124.000 |